
Am 3. Februar 2025 gibt es bedeutende Neuigkeiten aus der Wissenschaftswelt der Universität Bielefeld. Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus hat ihre Autobiographie „Burning for Science – a Woman in a Technical Field“ veröffentlicht. Dies stellt einen bemerkenswerten Schritt dar, denn sie ist die erste Wissenschaftlerin in der Reihe „Lives in Chemistry/Lebenswerke in der Chemie“ und trifft mit ihrem Werk auf ein zunehmend relevantes Thema in der Wissenschaft.
Kohse-Höinghaus, die seit 1994 den Bereich Physikalische Chemie I an der Universität leitet und als Senior-Professorin sowie Ehrensenatorin tätig ist, hat sich durch ihre zahlreiche Engagements in wissenschaftlichen Organisationen einen Namen gemacht. Sie war unter anderem die erste weibliche Präsidentin der Internationalen Verbrennungsgesellschaft sowie der deutschen Bunsen-Gesellschaft, und wurde für ihre herausragenden Beiträge vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Chinesischen Staatspreis und dem Friendship Award der Volksrepublik China. Ihre Arbeit fokussiert sich auf Verbrennungschemie und Diagnostik, wobei sie einen interdisziplinären Ansatz verfolgt, der Kenntnisse aus Chemie, Physik, Materialwissenschaften und Ingenieurwesen verbindet. Laut der Webseite der Universität Bielefeld, hat sie außerdem verschiedene bedeutende akademische Auszeichnungen wie die Walther Nernst Medal erhalten.
Starke Frauen in der Wissenschaft
Die Veröffentlichung von Kohse-Höinghaus‘ Autobiographie ist ein Teil einer größeren Bewegung, die sich für die Sichtbarkeit und Verankerung von Frauen in der Wissenschaft einsetzt. Historisch betrachtet war die Teilnahme von Frauen in der Forschung eingeschränkt, und obwohl der Zugang zu akademischen Karrieren schrittweise verbessert wurde, bleibt die Gleichstellung ein ungelöstes Problem. In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, sind Frauen in höheren akademischen Positionen nach wie vor unterrepräsentiert, was zum Teil auf strukturelle Benachteiligungen zurückzuführen ist. Während das Verhältnis zwischen Studentinnen und Studenten in OECD-Ländern inzwischen weitgehend ausgeglichen ist, besteht zwischen den Karrierestufen eine signifikante Diskrepanz.
Die jüngsten Entwicklungen an der Universität Bielefeld unterstreichen den Trend zur Förderung weiblicher Wissenschaftlerinnen. Neben Kohse-Höinghaus wurde Professorin Dr. Cora Uhlemann als Scout der Alexander von Humboldt Stiftung ausgewählt, um talentierte Wissenschaftler für Forschungsaufenthalte in Deutschland zu empfehlen. Gleichzeitig hat Professor Dr. Michael Röckner den Freundschaftspreis der Volksrepublik China 2024 erhalten, womit er als dritter Wissenschaftler dieser Einrichtung ausgezeichnet wird. Solche Ehrungen sind nicht nur für die Einzelnen eine Anerkennung, sondern auch ein positives Signal zum Einsatz für mehr Vielfalt und Integration in der Wissenschaft.
Auszeichnungen und Ehrungen
Die Liste der aktuellen Auszeichnungen an der Universität Bielefeld ist bemerkenswert. Professor Dr. Günter Reiss wurde als Distinguished Lecturer der IEEE Magnetics Society gewählt. Sein Thema: „New Materials and Interface Effects in Charge and Spin Transport in Magnetic Heterostructures“. Das Engagement der Hochschule erstreckt sich auch auf Professor Dr. Dmitry Turchinovich, der zum Fellow Member von Optica gewählt wurde, und als Anerkennung seiner Beiträge zur Physik von Graphen und magnetischen Materialien gilt. Neben diesen beruflichen Ehrungen, erhielt Dr. Verónica I. Dodero den XXI. Forschungspreis für Gluten-/Weizensensibilitätskrankheiten, was die interdisziplinäre Forschung an der Institution unterstreicht.
Zusätzlich erhielt Malin Sonja Wilckens den Johannes Zilkens-Promotionspreis 2025 für ihre Dissertation, die das historische Sammeln und die Vergleichspraktiken von Schädelsammlungen im 19. Jahrhundert untersucht. Solche Arbeiten tragen zur kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte der Wissenschaft bei und verdeutlichen den Beitrag junger Wissenschaftlerinnen.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Universität Bielefeld nicht nur ein Zentrum für wissenschaftliche Spitzenleistungen ist, sondern auch eine Institution, die aktiv zur Gleichstellung und Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft beiträgt, was durch die vielfältigen Auszeichnungen und Engagements der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler belegt wird. Diese Entwicklungen sind ein Hoffnungsschimmer in einem Sektor, der weiterhin mit herausfordernden Geschlechterhierarchien zu kämpfen hat.