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Wismut-Geschichte neu erleben: Veranstaltungsreihe startet in Chemnitz!

Am 12. März 2025 startet die TU Chemnitz eine Veranstaltungsreihe zur Wismut AG, die das Erbe des Uranbergbaus beleuchtet. Die Auftaktveranstaltung „Glück auf“ bietet historische Einblicke und persönliche Erinnerungen.

Am 12. März 2025 eröffnet das Wismut-Netzwerk Chemnitz eine mehrmonatige Veranstaltungsreihe zur Geschichte der Wismut AG, die von 1952 bis 1957 das größte Uranbergbauunternehmen der Welt war. Die Auftaktveranstaltung mit dem Titel „Glück auf“ findet in der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Chemnitz statt, am einstigen Standort des Wismut-Kaufhauses, welches von 1950 bis 1990 in Betrieb war. Dr. Rainer Karlsch wird die Handelsorganisation Wismut in einem wissenschaftlichen Kontext erläutern, während das Fritz-Theater szenische Darstellungen präsentieren wird. Musikstücke aus einer gleichzeitig im September 2025 uraufgeführten Oper runden das Programm ab.

Bürger sind eingeladen, persönliche Erinnerungsstücke zum Kaufhaus „Glück auf“ für eine begleitende Ausstellung zur Verfügung zu stellen und ihre Erinnerungen in einer moderierten Gesprächsrunde zu teilen. Hierdurch wird der Austausch über den Einfluss der Wismut-AG auf die lokale Geschichte angeregt. Für Interessierte steht Stephan Luther per E-Mail und telefonisch für Fragen zur Verfügung.

Veranstaltungsreihe und Themen

Von April bis November 2025 sind über 15 weitere Veranstaltungen geplant. Die Themen reichen von der Auswirkung der Atomkraft auf die Popkultur bis hin zu den Alltagsrealitäten im Bergbau und der Rolle sowjetischer Geheimdienste während der Zeit der Wismut AG. Die Details werden Mitte März 2025 veröffentlicht. Diese Veranstaltungsreihe wurde ins Leben gerufen, um die Geschichte der Wismut AG in der Region besser zu dokumentieren und zu vermitteln.

Im Mai 2025 wird zudem die Ausstellung „No Secret“ eröffnet, die an den „Jugendschacht 1. Mai“ der SDAG Wismut erinnert. Die Ausstellung findet im Maschinenhaus des Schachts 371 bei Aue-Bad Schlema, einem Teil des UNESCO-Welterbes Erzgebirge/Krušnohoří, statt. Besucher erhalten Einblicke in die Geschichte des Uranerzbergbaus und seine nachhaltigen Auswirkungen. Diese temporäre Ausstellung ist an jedem ersten Wochenende im Monat von Mai bis Oktober 2025 geöffnet, mit besonderen Veranstaltungen wie dem Tag des offenen Denkmals am 14. September und der Finissage am 19. Oktober.

Historische Bedeutung der Wismut AG

Die Wismut AG ist ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte des Uranbergbaus in Deutschland. Das Unternehmen wurde im Rahmen sowjetischer Reparationsforderungen gegründet und produzierte Uranerz ausschließlich für die Sowjetunion bis 1962. Die Spuren dieser Ära sind jedoch von Umweltschäden und gesundheitlichen Risiken geprägt, die erst nach dem Rückzug der Sowjetunion im Jahr 1990 umfassend bewertet werden konnten. Diese historischen Kontexte werden ebenfalls in der Veranstaltungsreihe behandelt, um das Bewusstsein für die fortdauernden Herausforderungen zu schärfen, die den Erben des Uranbergbaus gegenüberstehen.

Die Wismut AG produzierte für das sowjetische Atombombenprojekt und hatte daher hohe strategische Priorität in der Sowjetischen Besatzungszone. Das führte zum Bau zahlreicher Produktionsstätten, wobei die Sicherheitsvorkehrungen streng waren und bestimmten Gebieten nur mit Sonderausweisen Zugang gewährt wurde. Bis zur endgültigen Schließung des Unternehmens im Jahr 1990 wurden insgesamt 220.000 Tonnen Urankonzentrat gefördert. Der Uranbergbau wird häufig als der drittgrößte Strahlenschaden nach Hiroshima und Tschernobyl bezeichnet, was intensive wissenschaftliche Bewertungen und Reflexionen zu den damaligen Arbeitsbedingungen notwendig macht.

Durch die Initiativen des Wismut-Netzwerks Chemnitz und die Ausstellungen wird ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung dieser komplexen Geschichte geleistet. Die Veranstaltungen bieten sowohl Einblicke in die historische Relevanz als auch die gegenwärtigen Herausforderungen des Uranbergbaus, und ziehen dabei Menschen aller Altersgruppen an.

Für weitere Informationen stehen folgende Links zur Verfügung: TU Chemnitz, Wismut GmbH und bpb.de.

Referenz 1
www.tu-chemnitz.de
Referenz 2
www.wismut.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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