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Wirtschaftsexperte Dr. Zuber: So geht es weiter mit Deutschlands BIP!

Dr. Christopher Zuber präsentiert am 14. Januar in Münster sein Jahresgutachten zur deutschen Wirtschaft. Interessierte sind herzlich eingeladen, mehr über notwendige Investitionen zu erfahren.

Die wirtschaftliche Lage Deutschlands steht im Fokus einer bevorstehenden Veranstaltung an der Universität Münster. Am 14. Januar 2025 wird Dr. Christopher Zuber im Hörsaal H1 über das Jahresgutachten des Sachverständigenrats Wirtschaft sprechen. Das diesjährige Gutachten mit dem Titel „Versäumnisse angehen, entschlossen investieren“ untersucht die stagnierende Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft und bietet politische Handlungsempfehlungen. Der Vortrag ist Teil der Vorlesung „Grundlagen der Makroökonomik“ von Prof. Dr. Martin Watzinger und richtet sich an Studierende sowie die interessierte Öffentlichkeit. Der Zugang zu der Veranstaltung ist kostenlos und beginnt um 12.15 Uhr.

Auf Grundlage des Jahresgutachtens wird deutlich, dass die deutsche Volkswirtschaft in den letzten fünf Jahren real nur um 0,1 % gewachsen ist. Das Produktionspotenzial liegt weiterhin mehr als 5 % unter den Erwartungen von 2019, was auf anhaltende konjunkturelle und strukturelle Probleme hinweist. Vor diesem Hintergrund ist es evident, dass Deutschland international hinterherhinkt und in vier zentralen Bereichen dringend Modernisierungen benötigt: Infrastruktur, Bildung, Verteidigung und Digitalisierung.

Stagnation und schwache Prognosen

Die gegenwärtige wirtschaftliche Stagnation wird durch mehrere Faktoren verstärkt. Die Energiepreise sind nach der Energiekrise zwar gesunken, stabilisieren sich jedoch über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Auch die Realeinkommen haben sich von der hohen Inflation erholt, doch bleibt der Konsum schwach und die Sparquote hoch. Diese Situation hat die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie beeinträchtigt; eine Verbesserung ist nicht in Sicht. Die Kapazitätsauslastung und Arbeitsproduktivität sind zurückgegangen.

Laut dem Jahresgutachten wird für 2024 ein weiterer Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,1 % prognostiziert, gefolgt von geringfügigem Wachstum von nur 0,4 % im Jahr 2025. Ein Blick auf die Inflation zeigt, dass diese im Jahr 2024 bei 2,2 % und im Jahr 2025 bei 2,1 % erwartet wird, wobei die Kerninflation 3,0 % (2024) und 2,6 % (2025) betragen soll. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die Abwärtsrisiken für die Prognose durch die andauernde Industrieschwäche und Unsicherheit weiterhin hoch bleiben.

Handlungsempfehlungen und Herausforderungen

Der Sachverständigenrat hat in seinem Gutachten Empfehlungen zur Verbesserung der Situation ausgesprochen. Dazu gehört eine verbindliche Ausgabenpriorisierung für öffentliche Investitionen, insbesondere in den Bereichen Infrastruktur, Bildung und Verteidigung. Des Weiteren wird die Notwendigkeit einer Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur sowie der Dekarbonisierung des Güterverkehrs betont. Ein angespannten Wohnungsmarkt in Ballungsräumen erschwert zunehmend den Zuzug von Arbeitskräften und erhöht die Mietbelastungen.

Als Antworten auf diese Herausforderungen werden spezifische Maßnahmen angeführt, wie etwa die Erhöhung der Infrastrukturausgaben durch Nutzerfinanzierung und langfristige Zuweisungen von Haushaltsmitteln. Auch die Digitalisierung im Finanzsektor könnte Chancen und Risiken bieten, weshalb regulatorische Experimentierräume und Open-Banking-Regulierungen empfohlen werden.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die wirtschaftliche Analyse zeigt, dass Deutschland sich in einer kritischen Lage befindet. Marktforschungsinstitute und Banken, wie die LBBW, erstellen kontinuierlich BIP-Prognosen, um ein umfassendes Bild der nationalen Wirtschaftsstruktur zu vermitteln. Allerdings ist zu beachten, dass diese Prognosen Unsicherheiten unterliegen, die durch Datenqualität, unvorhersehbare Ereignisse und Unterschiede in den verwendeten ökonomischen Modellen beeinflusst werden können, wie auf LBBW verwiesen wird.

Für mehr Informationen über die wirtschaftlichen Prognosen und der aktuellen Lage der deutschen Volkswirtschaft, können Sie die vollständigen Berichte auf Sachverständigenrat Wirtschaft und Universität Münster einsehen.

Referenz 1
www.uni-muenster.de
Referenz 2
www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de
Referenz 3
www.lbbw.de
Quellen gesamt
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