
Ein israelisches Baseball-Team wurde aus einem anstehenden Turnier in Stuttgart ausgeladen, was heftige Reaktionen sowohl in Deutschland als auch in Israel ausgelöst hat. Der Ausschluss betrifft eine Jugendmannschaft und wird mit der angespannten politischen Situation im Nahost-Konflikt begründet. Veranstalter äußern Besorgnis über die Sicherheit des Teams außerhalb der Wettkampfstätten, was als Erklärung für die Entscheidung angeführt wird. Diese Bedenken sind nicht unbegründet, denn als Vergleich werden gewalttätige Ausschreitungen bei einem Spiel von Maccabi Tel Aviv gegen Ajax Amsterdam im November angeführt. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen israelischen und propalästinensischen Fans, die einige Zuschauer in Gefahr brachten. Laut bnn.de bezieht sich der Veranstalter auf diese Vorfälle, um Sicherheit und Schutz der Teilnehmer zu gewährleisten.
Der Präsident des israelischen Baseball-Verbandes, Jordy Alter, reagierte auf die Entscheidung mit Unverständnis und bezeichnete sie als ungerecht und unsportlich. Er unterstrich, dass die israelische Baseball-Akademie Werte wie Sportsgeist und gegenseitigen Respekt verkörpere. Alter kritisierte die Verweigerung der Teilnahme an Wettkämpfen aufgrund von hypothetischen Szenarien und potenziellen Risiken, was er als unfair und inakzeptabel empfindet. Diese Lautstärke an Kritik spiegelt das wachsende Unbehagen wider, das nicht nur Sportler, sondern auch offizielle Verbände in der Region empfinden. Auch die Augsburger Allgemeine berichtet über die Aufregung, die die Entscheidung in Israel hervorgerufen hat.
Sport im Kontext geopolitischer Spannungen
Diese Situation ist nicht isoliert. In den vergangenen Jahren hat der Nahost-Konflikt immer wieder Einfluss auf den Sport genommen. Insbesondere nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden zahlreiche israelische Sportler und Teams von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Verschiedene Sportorganisationen waren gezwungen, aufgrund von Sicherheitsbedenken zu handeln. Zum Beispiel wies die FIBA Europe die Basketballspiele israelischer Teams vorübergehend von ihren Wettkämpfen ab. Auch der Eishockey-Weltverband IIHF schloss Israel von seinen WM-Turnieren im März und April 2024 aus. Diese Ausschlüsse führen zu einem tiefen Riss im internationalen Sport und verdeutlichen die Schwierigkeiten, denen sich Athleten in solch turbulenten Zeiten gegenübersehen, wie Deutschlandfunk berichtet.
Zusätzlich zu den oben genannten Vorfällen wird die sportliche Isolation Israels durch Aufrufe zu Boykottmaßnahmen seitens verschiedener Sportverbände und prominenter Sportler untermauert. Dieser Trend zeichnet sich auch im Fußball ab, wo der Palästinensische Fußballverband den Ausschluss Israels von internationalen Wettbewerben gefordert hat. Die geopolitischen Spannungen haben somit weitreichende Auswirkungen auf den internationalen Sport und betreffen Athleten und Verbände weltweit.