
Im Flecken Langwedel, genauer gesagt in Weitzmühlen, wird ein Windpark geplant, der auf viel Diskussion stößt. Der Projektträger WPD aus Bremen hat einen Bauantrag für drei Windenergieanlagen (WEA) eingereicht, dessen Inbetriebnahme für Ende 2027 vorgesehen ist. Die Nabenhöhe der Windräder wird 164 Meter betragen und jede Anlage soll eine Leistung von 7 Megawatt erzeugen. Die Anlagen stehen in einer Vorrangfläche für Windenergienutzung, die im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Verden festgelegt ist, wie Weser-Kurier berichtet.
Die Diskussion um den Windpark wird von Bedenken der Anwohner über Geräuschbelästigung, Schattenwurf und Lichtreflexion getrieben. Bürgermeister Arne Jacobs und Bauamtschef Manuel Rampelmann betonen, dass die Gemeinde in Bezug auf den Windpark keinen Handlungsspielraum hat, da sowohl Bundes- als auch Landesgesetzgebung relevant sind. Alle drei Windräder sind etwa 900 Meter von den Siedlungsgebieten Weitzmühlen und Kirchlinteln und 500 Meter von Wohnbebauung im Außenbereich entfernt.
Geräuschbelästigung und Gesundheit
Eine zentrale Sorge in der Diskussion um den Windpark in Weitzmühlen ist der Lärm, den Windräder erzeugen. Windräder produzieren sowohl hörbare Geräusche durch die Rotorblätter als auch Infraschall, welcher für den Menschen nicht wahrnehmbar ist. Der Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) legt fest, dass Windenergieanlagen, die über 50 Meter hoch sind, einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung bedürfen und dass keine schädlichen Umwelteinwirkungen für die Nachbarschaft entstehen dürfen. In Deutschland liegt die Lärmobergrenze für Windräder bei 55 Dezibel und ist vergleichbar mit einem normalen Gespräch oder dem Geräusch einer Nähmaschine.
Laut dem Umweltbundesamt überschreiten die Windräder in Deutschland die festgelegten Immissionsrichtwerte nicht und verursachen somit keine gesundheitlichen Schäden. Internationale Studien, inklusive einer kanadischen Meta-Analyse, belegen keinen medizinischen Zusammenhang zwischen Windradlärm und Gesundheitsschäden. Dennoch wird auf psychologische Faktoren hingewiesen, welche durch negative Berichterstattung und Ängste der Anwohner hervorgebracht werden können und Symptome von gesundheitlichen Beschwerden auslösen.
Finanzielle Beteiligung und lokale Gewinnbringung
Für die Anwohner in Kirchlinteln ergibt sich durch den geplanten Windpark auch eine Möglichkeit zur finanziellen Beteiligung. Sie können Miteigentümer eines Bürgerwindrads werden und von den Erträgen profitieren. Die Trägergemeinschaft hat sich bereits aus Flächeneigentümern zusammengeschlossen. Der Gemeinderat hat einen Grundsatzbeschluss zur finanziellen Teilhabe an erneuerbaren Energien gefasst, was eine direkte Beteiligung der Gemeinde an den Erträgen vorgesehen hat.
Die Gemeinden werden mit 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) vergütet. Da 97% des Windparks auf Kirchlintler Gebiet liegen, wäre die Gemeinde der größte Profiteur des Projekts. Die Einnahmen sollen in die Verbesserung der Schulstandorte und die Sicherheit der Bevölkerung, insbesondere in die Feuerwehren, investiert werden.