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Wildeshausen führt „Nette Toilette“ ein – Ein Gewinn für alle!

Wildeshausen plant die Einführung der „Nette Toilette“, ein Konzept zur öffentlich zugänglichen Toilettennutzung in Gastronomiebetrieben. Der Stadtentwicklungsausschuss hat einstimmig zugestimmt.

In Wildeshausen, Niedersachsen, wird die Einführung der „Nette Toilette“ diskutiert, um die öffentliche Toilettensituation zu verbessern. Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses haben am 30. Januar 2024 einstimmig für die testweise Umsetzung des Konzepts gestimmt. Dabei stellen Gastronomiebetriebe und Einzelhändler ihre Toiletten für jedermann zur Verfügung. Die Standorte werden durch einen Aufkleber kenntlich gemacht und sind in der speziellen App der „Netten Toilette“ aufgelistet. Dies berichtet der Weser-Kurier.

Das Konzept, das ursprünglich in Aalen entwickelt wurde, ist bereits in über 380 Städten in Deutschland und der Schweiz erfolgreich umgesetzt. In Wildeshausen zeigen bereits mehrere Gastronomen und Einzelhändler Interesse an einer Teilnahme. Die Stadt bietet zudem finanzielle Unterstützung an, um die Betreiber für Aufwendungen und Reinigung zu entschädigen, was auch Wolfgang Sasse, ein Mitglied aus der Bürgerschaft, in der Diskussion ansprach. Er forderte weitere Erklärungen zu den vergütenden Regelungen, besonders in Bezug auf barrierefreie Toiletten.

Öffentliche Toiletten im Fokus

Bedenkenswert sind die derzeitigen Missstände bei den bestehenden öffentlichen Toiletten in Wildeshausen. Insbesondere am Gildeplatz und Burgberg wird der Zustand als unzureichend angesehen. Die Situation am Burgberg soll jedoch durch neue Sanitäranlagen im Urgeschichtlichen Zentrum (UZW) und Renovierungsmaßnahmen im historischen Rathaus entschärft werden, da diese Standorte auch zur Beruhigung der Toilettenproblematik beitragen sollen.

Zusätzlich betont Sandra von Garrel, die neue Leiterin des Stadtmarketings, dass die erste Akquise zur „Netten Toilette“ den größten Aufwand erfordert. Hierbei verzichten die Teilnehmer nicht nur auf den Verlust ihrer Toilette, sondern profitieren auch von der Werbung, die durch das Projekt geschaffen wird. Flyer, Plakate und Informationen auf der Webseite der Stadt sollen die Initiative unterstützen und die Bevölkerung informieren.

Evaluierung und Zukunftsaussichten

Die Verwaltung plant, das erfolgreiche Testprojekt nach einem Jahr zu evaluieren; eine bedeutende Entscheidung des Verwaltungsausschusses steht hierfür am 6. Februar an. Der Stadtrat zeigt sich in der abschließenden Diskussion optimistisch. Gudrun Brockmeyer von der CDW-Fraktion und Kreszentia Flauger von der Gruppe Die Grünen/Linke bezeichneten das Konzept als ein positives Signal für Wildeshausen. Rainer Kolloge von der UWG äußerte zwar Bedenken hinsichtlich des bürokratischen Aufwands, die allgemeine Bereitschaft zur Mitwirkung ist jedoch spürbar.

Die anfallenden Kosten für die Stadt belaufen sich schätzungsweise auf rund 5.000 Euro für die Lizenzgebühren und Druck der Aufkleber. Im Vergleich dazu kosten die jährlichen Wartungs- und Reinigungskosten für vollautomatische Toiletten etwa 15.000 Euro. Somit könnte das Konzept der „Netten Toilette“ alternativ eine wirtschaftliche Erleichterung darstellen, die sowohl den Bürgern als auch den Besuchern der Stadt zugutekommt.

Insgesamt zeigt sich, dass Wildeshausen bereit ist, neue Wege zu gehen, um ein anzusprechendes und funktionales Toilettensystem für die Öffentlichkeit zu schaffen. Auch in anderen Städten, wie Essen, existieren bereits ähnliche Bestrebungen zur Verbesserung der öffentlichen Toilettensituation, wobei dort zusätzliche saisonale Miettoiletten geplant sind und bioventilierte Öko-Toiletten eingesetzt werden, um einem wachsenden Bedürfnis gerecht zu werden. Dies unterstreicht den bundesweiten Trend hin zu mehr Sauberkeit und Hygiene im öffentlichen Raum, wie es auch auf der Webseite von Essen zu lesen ist.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 2
www.nwzonline.de
Referenz 3
www.essen.de
Quellen gesamt
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