
In Mecklenburg-Vorpommern mehren sich die alarmierenden Berichte über Wilderei. Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, dass die Fälle von Wilderei im Jahr 2024 um 60,3 % im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind. So wurden 365 von insgesamt 1085 Fällen von Umweltkriminalität der Wilderei zugeordnet, was auf ein besorgniserregendes Muster hinweist. Dies erfordert ernsthafte Aufmerksamkeit von Behörden und Naturschutzorganisationen. Die Nordkurier berichtet, dass unter anderem Rehe, Damwild, Wildschweine und Wölfe zunehmend durch illegale Jagd gefährdet sind.
Der Verlust von Wildtieren in der Region geschieht nicht nur durch legale Jagd, Verkehrsunfälle und Krankheiten. Auch die Wilderei trägt in zunehmendem Maße zu ihrem Rückgang bei. Im Jahr 2023 gab es 238 dokumentierte Fälle von Wilderei; 2024 stieg diese Zahl auf 365. Die Funde von Kadavern, oft durch Spaziergänger oder Hundebesitzer entdeckt, verdeutlichen die Dringlichkeit einer verstärkten Überwachung und Kontrolle.
Fälle und Strafen
In der jüngsten Vergangenheit wurden mehrere schwerwiegende Fälle von Wilderei festgestellt. In Brandenburg beispielsweise wurden mehrere tote Wildtiere an einem Waldparkplatz an der B96 gefunden; die Polizei hat die Ermittlungen wegen Wilderei aufgenommen. Ein junger Jäger machte zudem einen erschreckenden Fund: eine erschossene Hirschkuh in der Nähe von Torgelow, die einen materiellen Schaden von 7000 Euro verursacht. Auch in der Nähe des Müritz-Nationalparks wurden blutige Innereien eines Wildtieres entdeckt, was ebenfalls den Verdacht auf Wilderei nährt, da keine Jagd angemeldet war.
In Mecklenburg-Vorpommern sind die Strafen für Wilderei klar definiert. Bei Verurteilungen kann eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren sowie in schweren Fällen bis zu fünf Jahren ausgesprochen werden. Dies entspricht den rechtlichen Rahmenbedingungen vieler europäischer Länder, die Wilderei als ernstzunehmendes Verbrechen einstufen. Das Wissen berichtet, dass die Strafen in anderen Ländern, wie etwa Kenia, noch drastischer sein können, mit Geldstrafen bis zu 200.000 US-Dollar oder Haftstrafen bis zu fünf Jahren.
Ökologische Auswirkungen
Die ökologische Dimension der Wilderei ist nicht zu unterschätzen. Wilderei ist eine der größten Bedrohungen für die weltweit bedrohten Tierpopulationen. Illegale Jagd führt nicht nur zum Verlust einzelner Tiere, sondern hat auch irreversible Auswirkungen auf die gesamte Tierwelt und das Ökosystem. Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 unterstreicht, wie dringend Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Problems erforderlich sind.
Im Jahr 2023 wurden in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 73 tote Wölfe registriert, wovon 12 illegal getötet wurden. Die restlichen Wölfe starben durch natürliche Ursachen, Verkehrsunfälle und andere Umstände. Ein Jäger wies darauf hin, dass die Aufbrüche von Jägern dringend eingesammelt werden müssen, um Vergiftungen bei anderen Tieren zu vermeiden.
Die Zunahme der Fälle von Wilderei in Deutschland zeigt, dass nicht nur national, sondern auch international eine verstärkte Zusammenarbeit und mehr Effizienz in den gesetzgeberischen Maßnahmen gefordert ist, um dem drohenden Artensterben entgegenzuwirken. Die Zeit drängt, um Wilderei nachhaltig zu reduzieren und die Tierpopulationen zu schützen.