
Am 24. März 2025 fand im Hamburger Volksparkstadion ein historisches Frauenfußballspiel statt, das die Zuschauerzahlen auf ein neues Rekordniveau anhebt. Über 57.000 Fans verfolgten das mit Spannung erwartete DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen. Clemens Fritz, Sport-Geschäftsführer von Werder Bremen, kommentierte das Event als Zeichen für das immense Potential des Frauenfußballs in Deutschland. Der Verein erreichte mit einem 3:1-Sieg nach Verlängerung das Finale des DFB-Pokals – ein historischer Moment, da es der erste Einzug von Werder ins Pokalfinale ist.
Die Begegnung stellte nicht nur einen Rekord für die Zuschauerzahlen im deutschen Vereinsfußball auf, sondern übertraf auch den bisherigen Höchstwert von 44.808 Fans beim DFB-Pokalfinale 2023 in Köln. „Das Stadion war schnell ausverkauft, was auf das große Interesse hinweist“, so Fritz. Der hohe Zuspruch spiegelt die wachsende Sichtbarkeit des Frauenfußballs wider, eine Entwicklung, die auch in anderen Regionen weiter ausgebaut werden muss.
Die Finalbegegnungen stehen bevor
Im Finale am 1. Mai in Köln trifft Werder Bremen auf den FC Bayern. Gegen den Gegner wird unter anderem die ehemalige Bremerin Michelle Ulbrich antreten. Die hohe Zuschauerzahl beim Halbfinale zeigt nicht nur die Attraktivität des Duells, sondern auch das steigende Interesse am Frauenfußball insgesamt. Für die Bremer Frauenmannschaft, die zuvor in der Frauen-Bundesliga in der eigenen Arena nicht einmal die Hälfte der Kapazität des Weserstadions ausnutzte, ist dies ein bedeutender Schritt.
Die U19-Mannschaft von Werder steht ebenfalls im Pokalfinale, was die positive Entwicklung des Vereins weiter unterstreicht. Trainer Thomas Horsch, der den Verein nach Saisonende verlässt, bezeichnete den Finaleinzug als großen Schritt. Er bemerkte eine ausgeprägte Nervosität bei seinen Spielerinnen, was die Bedeutung des Spiels unterstreicht.
Zuschauerrekorde im Frauenfußball
Die beeindruckenden Zahlen des Halbfinals zeigen die Anziehungskraft des Frauenfußballs. Während das Eröffnungsspiel der WM 2011 mit über 70.000 Zuschauern Rekorde aufstellte, zeigt die aktuelle Entwicklung, dass auch im Vereinsfußball neue Maßstäbe gesetzt werden. Vergleichbare Zuschauerrekorde wurden in den letzten Jahren bei DFB-Pokal- und Bundesligaspielen aufgestellt.
Rang | Partie | Zuschauerzahl |
---|---|---|
1 | Hamburger SV – Werder Bremen | mindestens 57.000 |
2 | VfL Wolfsburg – SC Freiburg | 44.808 |
3 | VfL Wolfsburg – FC Bayern München | 44.400 |
4 | 1. FC Köln – Eintracht Frankfurt | 38.365 |
5 | 1. FC Köln – FC Bayern München | 35.711 |
Der Weg zu einer stärkeren Sichtbarkeit des Frauenfußballs bleibt jedoch eine Herausforderung. In Bremen ist die Entwicklung zwar positiv, doch die Zuschauerzahlen in der Frauen-Bundesliga zeigen, dass man noch weit entfernt ist von den großen Zuschauermengen, die beim DFB-Pokal gefeiert wurden. Zukünftig sind zwei Heimspiele der Frauen pro Saison im Weserstadion eingeplant, um die Sichtbarkeit weiter zu erhöhen.
Der Ticketverkauf für das Pokalfinale ist bereits in vollem Gange. Stehplätze kosten 11 Euro, Sitzplätze 15 Euro, wobei die Nachfrage hoch ist. Nur bei nicht ausverkauften Tickets wird es einen freien Verkauf geben. Die Kapazität des Kölner Stadions beläuft sich auf 50.000 Zuschauer.
Der enorme Erfolg des Spiels und die Rekordzahl an Zuschauern unterstreichen, dass der Frauenfußball in Deutschland auf dem Vormarsch ist. Das Nordderby zwischen HSV und Werder wird voraussichtlich als das meistbesuchte Spiel im deutschen Frauenfußball eingehen.