
Der Klimawandel beeinflusst zunehmend die Wetterverhältnisse in Europa, besonders in Deutschland und den angrenzenden Regionen. Die aktuelle Lage in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wird von feuchter, mäßig-kalter Luft geprägt, was sich durch Nebel und stellenweise Nieselregen manifestiert. Tagsüber liegen die Temperaturen im Plus-Bereich, ein Phänomen, das in den Wintermonaten immer häufiger zu beobachten ist.
In den letzten Jahren hat Deutschland laut einer Studie von Nordkurier durchschnittlich 20 Frosttage weniger erlitten. Dieser Verlust hat tiefgreifende ökologische Folgen: Schnee bleibt nicht lange liegen, Mücken und Zecken überstehen milde Winter besser und die Pollensaison verlängert sich. Während Deutschland, Polen, Tschechien und Belgien jeweils rund zwei Wochen an Frosttagen verloren haben, verzeichneten europäische Nachbarn wie Dänemark und die baltischen Staaten sogar einen Verlust von mindestens drei Wochen.
Globale Perspektive
Eine umfassende Analyse von Climate Central zeigt, dass der Klimawandel, insbesondere durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe, zu einem signifikanten Anstieg der Wintertage mit minimalen Temperaturen über dem Gefrierpunkt führt, die auch als verlorene Wintertage bekannt sind. Diese Studie untersuchte die täglichen Minimaltemperaturen in 123 Ländern zwischen 2014 und 2023, wobei besonders europäische Länder von diesem Anstieg betroffen sind. Mehr als ein Drittel dieser Länder, 44 im Detail, haben in den letzten zehn Jahren mindestens eine zusätzliche Woche mit Tagen über dem Gefrierpunkt jährlich erlitten, was auf die menschlich verursachte globale Erwärmung zurückzuführen ist. Climate Central berichtet, dass in europäischen Städten die Anzahl an zusätzlichen Tagen über dem Gefrierpunkt besonders hoch ist.
Zusätzlich fanden die Forscher heraus, dass in den Vereinigten Staaten, 28 Bundesstaaten und etwa 63% der analysierten Städte jährlich mindestens eine Woche verlorene Wintertage verzeichnen. Die direkte SEC-Daten, die für die Analyse genutzt wurden, zeigen einen klaren Trend zur Erwärmung, indem sie unter anderem mit Temperatur-Schätzungen aus einer hypothetischen Welt ohne menschlichen Einfluss verglichen wurden.
Kritische Stimmen und Forschungen
Die Studie „Lost Winter“ wurde durch den Bezos Earth Fund finanziert, ein Klimafonds mit einem Volumen von 10 Milliarden Dollar. Dies hat zu Diskussionen über den Einfluss von Großspendern auf die Klimaforschung geführt. Kritiker äußern Bedenken bezüglich der Relevanz dieser Projekte für die grundlegenden Probleme der Klimakrise. Trotz dieser Kontroversen bleibt die Tatsache, dass Deutschland in den letzten Jahren zusätzlich zu den bereits erwähnten 20 Frosttagen auch 18 Frosttage insgesamt verloren hat, was die Dringlichkeit der Klimadebatte unterstreicht. Spiegel hebt diese Veränderung als besorgniserregenden Aspekt der Erderwärmung hervor.
Angesichts dieser Entwicklung ist es wichtiger denn je, sowohl verwaltungstechnische als auch persönliche Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu bekämpfen, denn die Auswirkungen sind bereits spürbar.