
Am 9. Januar 2025 fand ein bemerkenswertes Live-Gespräch zwischen der AfD-Chefin Alice Weidel und dem Unternehmer Elon Musk auf der Plattform X, früher bekannt als Twitter, statt. Während dieser Diskussion äußerte Weidel kontroverse Ansichten über Adolf Hitler, die in der Öffentlichkeit und von Experten heftig kritisiert wurden. Sie wiederholte eine verbreitete Legende, wonach Hitler ein Sozialist sei und dass die Nationalsozialisten die Industrie verstaatlicht hätten. Musk schien in dieser Debatte Weidel zuzustimmen und bestätigte deren Behauptung zur Verstaatlichung.
Weidel, die einen Übersetzer benötigte, um das Wort „verstaatlichen“ ins Englische zu übersetzen, behauptete auch, dass Hitler sich selbst als Sozialist sah und hohe Steuern forderte. Ihrer Meinung nach sollte Hitler nicht als konservativ oder libertär eingestuft werden, sondern vielmehr als kommunistisch und sozialistisch. Sie stellte einen Vergleich zwischen Hitlers Kontrolle über das Mediensystem und den aktuellen Diskussionen über Internetregulierungen an.
Kontroverse zu historischen Ansichten
<pExtremismus-Experte Jürgen P. Lang widerspricht Weidels Behauptungen und betont, dass die Grundlage der nationalsozialistischen Ideologie die Ungleichwertigkeit der Menschen war. Dies stehe im klaren Widerspruch zum linken Gleichheitsideal. Lang argumentiert, dass der Nationalsozialismus als „nationalen oder deutschen Sozialismus“ beschrieben werden könne, jedoch nicht als sozialistisch im klassischen Sinne, da die Trägerschaft dieser Ideologie nicht von Arbeitern, sondern von einer rassistisch definierten Volksgemeinschaft kam. Vor Hitlers Machtübernahme habe es zwar einen antikapitalistischen Flügel gegeben, dieser sei aber nach der Machtübernahme liquidiert worden. Lang hebt hervor, dass die sozialen Gefälligkeiten des Regimes nicht den rechtsextremen Charakter des Nationalsozialismus relativieren können.
Ein weiterer Teil des Gesprächs konzentrierte sich auf die Gründung der AfD, die Weidel als Reaktion auf die Regierungszeit von Angela Merkel darstellte, die sie als schädlich für Deutschland bezeichnete. Die Diskussion um Merkels Flüchtlings- und Energiepolitik war ebenfalls ein zentrales Thema. Musk und Weidel waren sich einig, dass eine vernünftige Energie- und Einwanderungspolitik für Deutschland notwendig sei.
Reaktionen und Bedenken
Das Gespräch verlief ohne kritische Fragen oder Gegenargumente, was Befürchtungen aufwarf. Vor dem Interview gab es bereits Diskussionen über mögliche illegale Parteispenden von Musk an die AfD. Die EU plant nun, das Gespräch zu überwachen, um etwaige Wahlkampfvorteile für die AfD zu prüfen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Musk zudem zur Offenlegung der Algorithmen von X aufgefordert, um potenzielle einseitige Vorteile zu klären.
In der Analyse der aktuellen extremistischen Herausforderungen in der politischen Landschaft Deutschlands wird deutlich, dass die Ansichten von Weidel und anderen Mitgliedern ihrer Partei klare Anzeichen extremistischen Denkens aufweisen und die demokratischen Grundwerte gefährden können. Das Handbuch zur Politikwissenschaft thematisiert diese Gefahren und wird von Experten wie Uwe Backes und Jürgen P. Lang unterstützt, die in ihren Beiträgen die Gefahren für den demokratischen Verfassungsstaat beschreiben und analysieren.
Die Debatte über Weidels Aussagen wird weiterhin intensiv geführt, während Experten und die breite Öffentlichkeit besorgt auf die politischen Implikationen solcher Äußerungen blicken.
Merkur berichtet, dass …
Tagesspiegel berichtet, dass …
Nomos berichtet, dass …