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Weidel trifft Orban: Kampagne vor den Bundestagswahlen in Budapest!

Alice Weidel, Chefin der AfD, trifft Viktor Orban in Budapest am 11. und 12. Februar. Die Kooperation der beiden Politiker betont die rechtspopulistische Ausrichtung der AfD vor der Bundestagswahl.

AfD-Chefin Alice Weidel hat ein Treffen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán angekündigt, das in der kommenden Woche in Budapest stattfinden soll. Auf der Plattform X bedankte sich Weidel für die Einladung und zeigte sich erfreut über die bevorstehende Zusammenkunft. Orbán bestätigte das Treffen in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung, wobei er erwähnte, dass Weidel ihn persönlich angerufen habe. Dieses Treffen findet vor den wichtigen Bundestagswahlen statt und könnte die strategische Position der AfD stärken.

Weidel wird am 11. und 12. Februar in Budapest sein, wie ihr Sprecher Daniel Tapp mitteilte. Orbán hatte die AfD bereits zuvor für ihre Zusammenarbeit mit der Union im Bundestag gelobt und gratulierte der Partei, nachdem sie bei einer Abstimmung entscheidend zur Mehrheit verholfen hatte. „Guten Morgen, Deutschland! Willkommen im Club!“, schrieb Orbán auf X, worauf Weidel mit „Guten Morgen, Ungarn! Danke @PM_ViktorOrban – es ist schön, Teil des Clubs zu sein“ reagierte.

Politische Nähe und Strategien

Die AfD und die von Orbán geführte Fidesz-Partei teilen eine starke Nähe in ihren politischen Ansichten, die sowohl rechtspopulistisch als auch EU-kritisch geprägt sind. Weidel selbst bekundete in der Vergangenheit ihre Bewunderung für Orbán und den FPÖ-Politiker Herbert Kickl. Ihr Ansatz hebt sich dadurch ab, dass sie eng mit anderen radikal rechten Kräften in Europa zusammenarbeiten möchte, die in vielen nationalen Parlamenten vertreten sind.

Orbán schätzte bei einer gemeinsamen Veranstaltung, dass die AfD in der anstehenden Wahl möglicherweise 20 Prozent der Stimmen erhalten könnte. Dies könnte den Einfluss der Partei im deutschen politischen Spektrum erhöhen und eine stärkere Zusammenarbeit mit anderen rechtspopulistischen Strömungen in Europa fördern. Der Aufstieg radikaler rechter Parteien in Europa, darunter auch die AfD, ist Teil eines größeren Trends, der in vielen Ländern zu beobachten ist.

Kontext der Radikalen Rechten in Europa

Die seit Jahren wachsende Zustimmung zu radikal rechten Parteien, auch in Deutschland, steht in engem Zusammenhang mit gesellschaftlichen Modernisierungs- und Globalisierungsdynamiken. Historisch gesehen sind die größten Erfolge dieser Parteien im 19. und 20. Jahrhundert zu verzeichnen. Während einige faschistische Regierungen nach dem Zweiten Weltkrieg verschwanden, konnten sich alte Gruppierungen in neuen demokratischen Strukturen neu formieren.

Im Vergleich zur Vergangenheit haben radikal rechte Parteien in vielen EU-Ländern zunehmend an Einfluss gewonnen. In sieben EU-Staaten – darunter Ungarn, wo Orbán regiert – stellen sie die Regierung oder sind Teil einer Koalition. Der Stimmenanteil der Radikal rechten Parteien bei Wahlen zum Europäischen Parlament stieg von 8,4 % im Jahr 2004 auf 20 % im Jahr 2024. Diese Bewegung zeigt, dass die „Brandmauer“ gegen radikal rechte Parteien in Europa zunehmend durchbrochen wird. Europäische Institutionen wie der Europäische Gerichtshof und die EU-Kommission haben den Einfluss dieser Parteien und deren Auswirkungen auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit kritisch beleuchtet.

Weidels Reise nach Ungarn und das Treffen mit Orbán könnten demnach nicht nur für die AfD, sondern auch für die politische Landschaft in Deutschland und Europa insgesamt von Bedeutung sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die bevorstehenden Bundestagswahlen auswirken werden und ob Weidel und Orbán eine noch engere Zusammenarbeit anstreben.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
www.welt.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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