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Webasto: 650 Jobs in Deutschland bis Ende 2025 in Gefahr!

Der Automobilzulieferer Webasto plant bis Ende 2025 den Abbau von rund 650 Stellen an mehreren Standorten in Deutschland, darunter Neubrandenburg. Der Schritt erfolgt aufgrund der aktuellen Marktentwicklung und soll sozialverträglich umgesetzt werden.

Der Automobilzulieferer Webasto hat heute bekannt gegeben, dass bis Ende 2025 rund 650 Stellen in Deutschland abgebaut werden sollen. Dies betrifft insbesondere Standorte in Gilching, Hengersberg, Neubrandenburg, Utting sowie die Zentrale in Stockdorf bei München. Die Belegschaft wurde am Mittwoch über diese Entscheidung informiert. Vorstandsvorsitzender Jörg Buchheim bezeichnete den Schritt als unumgänglich, um auf die Marktentwicklungen zu reagieren. Diese Maßnahmen sollen jedoch sozialverträglich umgesetzt werden.

In den leidenschaftlichen Verhandlungen zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretungen wurde ein Sozialplan erarbeitet. Dieser sieht unter anderem vor, dass betroffene Mitarbeitende die Möglichkeit haben, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Diese bietet Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung für maximal 12 Monate.

Fokus auf Verwaltung und Entwicklung

Der Abbau von Stellen soll vor allem Verwaltungs- und Entwicklungspositionen betreffen. Auch die Produktionskapazitäten werden an die veränderte Nachfrage angepasst. Jörg Buchheim hat sein Amt als Vorstandsvorsitzender erst am 31. März von Dr. Holger Engelmann übernommen und sieht sich nun mit der Herausforderung konfrontiert, das Unternehmen zukunftssicher zu machen. In Neubrandenburg sind derzeit rund 800 Mitarbeiter beschäftigt, und Informationen über den Stellenabbau sollen am kommenden Montag bereitgestellt werden.

Webasto gehört zu den 100 größten Zulieferern der Automobilindustrie weltweit. Mit über 16.600 Beschäftigten an mehr als 50 Standorten hat das Unternehmen eine bedeutende Rolle in der Branche. Der Standort Neubrandenburg wurde nach der Wiedervereinigung aus dem VEB Ölheizgerätewerk Sirokko zu einem modernen Produktionsstandort für Standheizungen ausgebaut. Seit 1990 wurden dort über 25 Millionen Heizsysteme für verschiedene Antriebsarten produziert.

Krise in der Automobilbranche

Die Ankündigung von Webasto ist nicht isoliert zu betrachten. Die gesamte Automobilindustrie in Deutschland und Europa steht unter Druck. Häufiger berichten Unternehmen von Umstrukturierungen, Werksschließungen und Stellenabbau. So prüft die ZF Friedrichshafen AG etwa eine Abspaltung ihrer E-Division, von der über 32.000 Beschäftigte betroffen wären. Auch Bosch plant den Abbau von 5.500 Jobs in den Automotive-Bereichen, während Ford 4.000 Stellen in Europa streichen will. Diese Entwicklungen deuten auf eine anhaltend negative Stimmung innerhalb der Branche hin, die vom Ifo-Institut als auf einem Tiefstand beschrieben wird.

Angesichts der aktuellen Lage in der Automobilindustrie ist Webastos Entscheidung Teil eines größeren Trends, der in der Branche zu beobachten ist. Unternehmen versuchen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und sich an die Herausforderungen eines sich wandelnden Marktes anzupassen. Die übergeordneten Bemühungen um eine zukunftssichere Ausrichtung der Unternehmen stehen dabei im Mittelpunkt.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
www.webasto.com
Referenz 3
www.auto-motor-und-sport.de
Quellen gesamt
Web: 9Social: 103Foren: 90