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Waschbären-Plage im Rems-Murr-Kreis: Lösungen gesucht!

Am 5. April 2025 diskutierten 170 Bürger in Plüderhausen über die Waschbären-Plage im Rems-Murr-Kreis. Ziel: Lösungen für die Überpopulation und den Schutz bedrohter Amphibienarten finden.

Am 5. April 2025 kamen etwa 170 Bürgerinnen und Bürger zur Staufenhalle in Plüderhausen, um über die akute Waschbären-Plage im Rems-Murr-Kreis zu diskutieren. Das Landratsamt hatte zu dieser Veranstaltung eingeladen, mit dem Ziel, Lösungen zur Überbevölkerung der Waschbären zu finden. Diese Tiere, die als „invasive Kleinbären“ bezeichnet werden, verursachen nicht nur Probleme in der Region, sondern haben auch einen nachweisbaren Einfluss auf einheimische Tierpopulationen.

Während der Veranstaltung wurde deutlich, dass präventive Maßnahmen zwar hilfreich sind, jedoch nicht ausreichen, um die Situation zu bewältigen, wie zvw.de berichtet. Dies wirft Fragen über das Management dieser invasiven Art auf, die viele Herausforderungen für die heimische Fauna mit sich bringt.

Kollaps der Amphibienbestände

Im Rems-Murr-Kreis häufen sich die Meldungen über Kadaver von Erdkröten an Laichgewässern. Wildtierkameras und Trittsiegel haben Waschbären als Hauptverursacher identifiziert. Bereits in diesem Jahr wurden an einem Laichgewässer über 500 tote Erdkröten gezählt bkz.de informiert. Darüber hinaus wurden auch Kadaver von Feuersalamandern und der geschützten Gelbbauchunke dokumentiert. Dies führt zu Besorgnis, da für die Gelbbauchunke in Baden-Württemberg eine besondere Schutzverantwortung innerhalb der EU besteht.

Fachleute der Unteren Naturschutzbehörde diskutieren kontrovers über den Einfluss der Waschbären auf die Amphibienbestände. Ein Pilotprojekt mit dem Titel „Amphibienschutz und Waschbärenmanagement“ hat das Ziel, diese Konflikte zu identifizieren und Maßnahmen zu erproben. Das Projekt, das in drei Gebieten an Laichgewässern in Aspach, Oppenweiler und Schorndorf durchgeführt wird, untersucht, wie oft Waschbären an diesen Gewässern vorzufinden sind und welche Amphibien sie erbeuten.

Umfassende Schutzmaßnahmen erforderlich

Das Projekt beinhaltet diverse Schutzmaßnahmen an Laichgewässern. Elektrozäune und Abdeckungen werden getestet, um die Amphibien zu schützen. Ein weiteres Element des Projekts ist die Tötung von Waschbären in der Nähe von Amphibienlaichgewässern mittels Fallen, um ihre Bestände zu regulieren. Es ist wichtig zu betonen, dass eine flächendeckende Bejagung im Rems-Murr-Kreis nicht Teil des Projekts ist. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft leitet das Vorhaben, unterstützt von der Unteren Naturschutzbehörde, dem Kreisforstamt und der Wildforschungsstelle Baden-Württemberg bkz.de erläutert die Details.

Eine aktuelle Studie bekräftigt die Bedenken zum Einfluss von Waschbären auf heimische Ökosysteme. Forscher aus Deutschland haben untersucht, wie Waschbären Nahrung nutzen, insbesondere in Bezug auf Amphibien und Reptilien. Ihre Analysen stellten fest, dass Waschbären geschützte Arten gefährden können. Ein Beispiel aus dem hessischen Spessart zeigt, dass an einem Tag über 400 gehäutete Kröten an einer Wasserfläche gezählt wurden wildundhund.de berichtet. Dies verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf, um Managementmaßnahmen zur Regulierung der Waschbärenbestände in Gebieten mit seltenen Arten zu implementieren.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen, die mit der Waschbären-Plage einhergehen, sowohl die Bevölkerung als auch die Naturschutzbehörden vor große Aufgaben stellen. Ein verantwortungsvolles Management wird entscheidend sein, um die gefährdeten Amphibienarten im Rems-Murr-Kreis zu schützen und das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.bkz.de
Referenz 3
wildundhund.de
Quellen gesamt
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