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Warum Sie der Kirche treu bleiben sollten – Ein Appell aus Ellwangen!

Am 26. Januar 2025 beleuchtet Prof. Dr. Sven van Meegen die Gründe für Kirchenaustritte und appelliert an die Gemeinschaft in der Kirche, um soziale Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.

In den letzten Jahren hat der Kirchenaustritt in Deutschland stark zugenommen. Vor allem im Januar entscheiden sich viele Menschen, ihre Mitgliedschaft in einer religiösen Gemeinschaft zu beenden. Prof. Dr. Sven van Meegen, Pfarrer der Seelsorgeeinheit Ellwangen, hebt hervor, dass Gründe wie Geld, Steuerquesten und eine allgemeine Enttäuschung über die Kirche oft zu diesem Schritt führen. Eine tiefere Auseinandersetzung mit der Kirche und ihrer Rolle in der Gesellschaft ist jedoch notwendig, um die tiefen Beweggründe der Austretenden zu verstehen, berichtet die Schwäbische Post.

Van Meegen hat auch festgestellt, dass viele Menschen keine Verbindung zur Kirche empfinden, insbesondere diejenigen, die keine Kinder in kirchlichen Einrichtungen haben oder keine Hilfe suchen. Trotzdem betont er die Wichtigkeit von kirchlichen Einrichtungen, die Unterstützung für Kinder, Jugendliche, Schwerstkranke und Sterbende bieten. „Die Kirche ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, sagt er und weist darauf hin, dass die Kirchensteuer in strukturschwachen Regionen zurück in die Gemeinden fließt.

Soziale Verantwortung und Gemeinschaft

Die Unterstützung von Notleidenden und die Schaffung eines Gefühls der Gemeinschaft sind zentrale Anliegen in Van Meegens Appell, in der Kirche zu bleiben. Er zieht Parallelen zu Sport- und Musikvereinen und betont, dass die Mitgliedschaft in der Kirche eine ähnliche Bedeutung für das Gemeinschaftsgefühl hat. Das Streben nach Solidarität und die Bereitschaft, Herausforderungen gemeinsam anzugehen, sind essenzielle Themen.

Die Abnahme der Kirchenzugehörigkeit ist auch unter einem breiteren sozialen Kontext zu betrachten. Eine Forsa-Studie zeigt, dass der Anteil Menschen, die einer christlichen Gemeinschaft angehören, voraussichtlich unter 50 Prozent sinken wird. Im Jahr 1972 waren noch 90 Prozent der Bevölkerung in Westdeutschland evangelisch oder katholisch; der Wandel in der Gesellschaft hat die Relevanz der Kirche stark beeinflusst.

Von den inzwischen stark gesunkenen Mitgliedszahlen fühlen sich rund 32 Prozent der verbliebenen Evangelischen und Katholiken als Christen, jedoch haben viele Schwierigkeiten, eine persönliche Verbindung zu ihrer Kirche zu empfinden. Zudem pflegen 56 Prozent der Evangelischen und 64 Prozent der Katholiken ihre Spiritualität außerhalb der kirchlichen Strukturen. Diese Tendenz wird durch die Vielzahl an Weltanschauungen in der modernen Gesellschaft verstärkt.

Die Rolle von Biografien und regionaler Identifikation

Die Forschung zeigt einen bemerkenswerten Trend: Biografisch relevante Angebote wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen sind nach wie vor stark nachgefragt. Während nur 11 Prozent der Evangelischen im Westen den Kirchenbesuch als Teil des Christseins ansehen, gibt es dennoch einen signifikanten Zusammenhang zwischen der regionalen Identifikation und der Kirchenmitgliedschaft. In Ostdeutschland fühlen sich 82 Prozent der Evangelischen zumindest etwas mit ihrer Kirche verbunden.

Letztlich bleibt die Frage, wie die Kirchen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden können und wie ein neues Verständnis von Gemeinschaft in einer sich verändernden Welt entwickelt werden kann. Die Herausforderungen sind groß, und der Appell von Van Meegen, in der Kirche zu bleiben, dürfte vor dem Hintergrund dieser vielschichtigen Entwicklungen ein zeitgemäßes und relevantes Thema darstellen. Weitere Informationen zur gesellschaftlichen Lage und den Herausforderungen der Kirchen finden sich in einer umfassenden Studie des Bundestages.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
www.zeit.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
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