
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS, finden sich in vielen Alltagsprodukten, insbesondere in Antihaftpfannen. Diese chemischen Verbindungen zeichnen sich durch ihre hitzebeständigen sowie wasser- und fettabweisenden Eigenschaften aus. Doch die langlebigen Substanzen, die auch als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet werden, sind äußerst problematisch, da sie sich sowohl in der Umwelt als auch im menschlichen Körper anreichern. [Merkur] berichtet, dass PFAS im Verdacht stehen, gesundheitsschädliche Wirkungen zu haben und sogar krebserregend zu sein.
Aktuell sind PFAS in der Europäischen Union noch erlaubt, obgleich die EU-Kommission lärmend an einer regulatorischen Beschränkung arbeitet. Diese Vorhaben haben in den letzten Jahren an Dringlichkeit gewonnen. Verbraucher müssen beim Kauf von Pfannen besonders vorsichtig sein. Hinweise auf Verpackungen, die Temperaturgrenzen angeben, können darauf hindeuten, dass PFAS verwendet wurden. Zudem bezeichnet der Hinweis „Ohne PFOA“ lediglich einen Bestandteil und schließt nicht die gesamte PFAS-Gruppe ein. Verbraucher sollten aktiv nach den Inhaltsstoffen fragen oder auf kostenlose Musterbriefe der Verbraucherzentrale Hamburg zurückgreifen, um Klarheit zu bekommen.
Risiken und Auswirkungen
Die gesundheitlichen Folgen einer PFAS-Belastung sind alarmierend. Neben den Risiken von Krebs sind Studien Hinweise auf verminderte Impfungswirkung, ein erhöhtes Diabetesrisiko und verringerte Fruchtbarkeit festgestellt worden. Obgleich es keinen rechtlichen Zwang zur Deklaration von PFAS in Produkten gibt, bleibt die Identifikation dieser Schadstoffe für die Verbraucher schwierig. Produkte, die als „wasserabweisend“ oder „fleckgeschützt“ beworben werden, könnten ebenfalls PFAS enthalten. Laut [Verbraucherzentrale] sind PFAS auch in anderen Alltagsprodukten verbreitet, wie in Möbeln, Textilien und bestimmten Verpackungen.
Der Skandal um die Chemiefirma DuPont, der durch den Film „Vergiftete Wahrheit“ bekannt wurde, hat das Bewusstsein für die Gefahren von PFAS geschärft. Es ist zu beobachten, dass mehr als 1.000 Kinder in Deutschland mit PFAS belastet sind, was den dringenden Bedarf an gesetzlichen Beschränkungen noch einmal unterstreicht. Die Industrie hat sich bislang gegen strenge Regelungen gewehrt, argumentiert jedoch, dass eine schrittweise Beschränkung mit langen Übergangsfristen angestrebt wird.
Regulatorische Maßnahmen in der EU
Um den Risiken von PFAS entgegenzuwirken, hat die EU nun erste Schritte unternommen. Ab September 2024 wird die Verwendung von Unecafluorhexansäure (PFHxA) und verwandten Stoffen eingeschränkt. Diese Entscheidung basiert auf umfassenden wissenschaftlichen Bewertungen der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) und hat sowohl das Europäische Parlament als auch den Rat durchlaufen. Die neue Regelung soll die Emissionen von PFAS erheblich verringern, da PFHxA häufig als Ersatz für das bereits verbotene PFOA verwendet wurde. Die EU hat festgelegt, dass sichere Alternativen für viele Anwendungen verfügbar sind, wobei Übergangszeiträume von 18 Monaten bis zu fünf Jahren vorgesehen sind.
Mit dieser Beschränkung wird ein weiterer Schritt in einem umfassenden Maßnahmenpaket zur Regulierung von PFAS gesetzt, das im Rahmen der REACH-Verordnung angelegt ist. Künftig sollen Forschungsanstrengungen auf umweltfreundlichere Alternativen gelenkt werden, etwa auf fluorfreie Antihaftbeschichtungen, um die gesundheitlichen und ökologischen Risiken dieser Chemikalien zu minimieren. Die Initiative zeigt, dass die EU die Entwicklung einer nachhaltigen Chemikalienstrategie vorantreibt. [EU-Repräsentation] hebt hervor, dass eine universelle PFAS-Beschränkung Gegenstand intensiver Überprüfungen durch verschiedene Staaten ist.
Angesichts der potenziellen Gefahren und der anhaltenden Diskussionen über PFAS bleibt es für Verbraucher von entscheidender Bedeutung, wachsam zu sein und informierte Entscheidungen zu treffen, insbesondere beim Kauf von Kochgeschirr und anderen Produkten, die diese schädlichen Chemikalien beinhalten könnten.