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Warnstreiks bei der Post: Paketzustellung in Bayern steht still!

Am Mittwoch, dem 5. Februar 2025, rufen Gewerkschaften in Bayern zu Warnstreiks bei der Deutschen Post auf. Im Fokus stehen Paketzusteller und Forderungen nach Lohnerhöhungen sowie zusätzlichem Urlaub.

Am Mittwoch werden in Bayern zahlreiche Warnstreiks bei der Deutschen Post erwartet, da die Gewerkschaft Verdi ihre Beschäftigten zu Arbeitsniederlegungen aufruft. Der Schwerpunkt der Streiks liegt auf der Paketzustellung, wo in insgesamt 42 Betriebsstätten etwa 2000 Mitarbeiter betroffen sind. Die betroffenen Regionen umfassen den Großraum München sowie die Städte Nürnberg, Augsburg und Neu-Ulm. Diese Maßnahmen sind die Reaktion auf die laufenden Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Post sowie DHL und sollen Druck auf die Arbeitgeber ausüben, um zu Ergebnissen zu kommen. Die letzte Verhandlungsrunde brachte keine Lösungen, weshalb Verdi nun entschied, den Warnstreik auszurufen, um auf die Forderungen der Beschäftigten aufmerksam zu machen. Tag24 berichtet, dass die nächste Tarifverhandlungsrunde für den 12. und 13. Februar 2025 angesetzt ist.

Verdi fordert ein Entgeltplus von sieben Prozent und zusätzliche Urlaubstage für die rund 170.000 tariflich Beschäftigten der Deutschen Post. Die Gehaltserhöhung soll eine Reaktion auf die gestiegenen Lebenshaltungs- und Arbeitskosten der letzten Jahre sein. Die Gewerkschaft verlangt zudem, dass ihre Mitglieder vier zusätzliche Urlaubstage erhalten, während dies für alle anderen Beschäftigten drei Tage umfassen soll. Diese Entwicklungen kommen in einer Zeit, in der die Deutsche Post damit konfrontiert ist, dass die Arbeitgeber die Forderungen als nicht tragbar ansehen. Die Post hat betont, dass Spielräume für Lohnerhöhungen sehr begrenzt sind und verweist auf die sinkenden Briefmengen sowie den hohen Investitionsbedarf im digitalen Sektor. Die Stuttgarter Zeitung hebt hervor, dass die nächste Tarifrunde bedeutend sein wird, da die Deutsche Post ein Angebot vorlegen möchte.

Hintergrund der Tarifverhandlungen

Die aktuellen Tarifverhandlungen setzen sich in einem breiteren Kontext fort, in dem in Deutschland die Tarifbindung in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist. Laut bpb.de wurde der Abdeckungsgrad von tariflichen Bindungen in Deutschland von 67% im Jahr 2000 auf 54% im Jahr 2018 reduziert. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen von einer sinkenden Anzahl tarifgebundener Betriebe bis hin zu einer wachsenden Zahl nicht tariflich gebundener Arbeitnehmer. Diese Veränderungen beeinflussen auch die Lohnentwicklung der Beschäftigten, welche nicht nur in der Postbranche zu spüren ist.

Zusätzlich zeigt die Vergangenheit, dass Deutschland im internationalen Vergleich vergleichsweise geringe Streikfreudigkeit aufweist. Die durchschnittliche Anzahl an Ausfalltagen pro Streikenden ist in Deutschland deutlich niedriger als in Ländern wie Frankreich oder Belgien. Dies unterstreicht die Bedeutung und die Tragweite der aktuellen Warnstreiks, die ein Signal an die Arbeitgeber darstellen und die Bedeutung von Tarifverhandlungen in einem sich rasant verändernden Arbeitsmarkt unterstreichen.

Referenz 1
www.tag24.de
Referenz 2
www.stuttgarter-zeitung.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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