
In Berlin und Brandenburg steht die Deutsche Post erneut im Mittelpunkt eines Tarifkonflikts, der am Freitag durch Warnstreiks vonseiten der Gewerkschaft Verdi zu eskalieren droht. Die Beschäftigten der Brief-, Paket- und Verbundzustellung sind zu „vollschichtigen Warnstreiks“ an ausgewählten Standorten aufgerufen worden. Eine große Streikkundgebung ist für 8 Uhr vor dem Post-Standort in der Neuköllnischen Allee in Berlin-Neukölln angesetzt. Bereits in den letzten Tagen, insbesondere am Donnerstag, fanden in zahlreichen Brief- und Paketzentren in der Region Streiks statt, bevor in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Arbeit niedergelegt wurde.
Die Gewerkschaft Verdi fordert in den laufenden Tarifverhandlungen eine Lohnerhöhung von sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs um drei Tage. Für Verdi-Mitglieder soll zudem ein zusätzlicher Urlaubstag gewährt werden. Die Arbeitgeber hingegen haben ein Angebot unterbreitet, das eine gestaffelte Lohnerhöhung von 3,8 Prozent über eine Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Verdi hat das Angebot als „unzureichend“ bezeichnet.
Anhaltende Forderungen und bereite Einsatzbereitschaft
Andrea Kocsis, die stellvertretende Verdi-Vorsitzende, hat die Bereitschaft der Beschäftigten hervorgehoben, für deutlichere Lohnerhöhungen zu kämpfen, um den hohen Lebenshaltungskosten gerecht zu werden. Zusammengefasst, die gegebenen Forderungen sind:
- 7 Prozent Lohnerhöhung
- Laufzeit des Tarifvertrags: 12 Monate
- Drei Tage mehr Urlaub für Tarifbeschäftigte und Auszubildende
- Ein zusätzlicher Urlaubstag für Verdi-Mitglieder
Die nächste Verhandlungsrunde wurde für den 3. und 4. März angesetzt, was die angespannte Situation weiter beeinflussen könnte. Die kürzlichen Streiks sind Teil des anhaltenden Kampfes der Gewerkschaften in Deutschland, die nicht nur in diesem speziellen Fall, sondern auch in anderen Bereichen zentrale Herausforderungen zu bewältigen haben.
Vergleich zu anderen Tarifkonflikten
Die aktuellen Ereignisse sind Teil eines größeren Trends in den Tarifverhandlungen in Deutschland. Im Jahr 2024 waren Tarifverhandlungen besonders konfliktreich, insbesondere in den Bereichen Handel und Luftfahrt. Hohe Lohnforderungen in einem wirtschaftlichen Umfeld der Stagnation und Inflation haben die Verhandlungen Dominiert. Wie iwd.de berichtet, haben die meisten Konfliktpunkte den Einzelhandel und die Branche der Groß- und Außenwirtschaft betroffen.
Trotz der Schwierigkeiten in den laufenden Verhandlungen im öffentlichen Dienst ist eine gewisse Entspannung in den gestellten Ansprüchen gegenüber Arbeitgebern zu erwarten, da die Gewerkschaften versuchen, Reallohnverluste auszugleichen. Dies könnte den Verhandlungen in der Deutschen Post AG in den nächsten Wochen zusätzliche Dimensionen geben und die Verbreitung von Warnstreiks möglicherweise verstärken.
Das Geschehen rund um die Deutsche Post wird weiterhin genau beobachtet, während die Gewerkschaften und Arbeitgeber versuchen, eine Lösung zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Beschäftigten als auch den wirtschaftlichen Realitäten gerecht wird.
Für weitere Details zu den Warnstreiks und den Forderungen von Verdi können Sie die Berichterstattung auf rbb24 nachlesen. Mehr Informationen zu den Hintergründen der Tarifverhandlungen finden sich auch auf der Seite von Verdi.