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Warnstreik bei der Deutschen Post: Briefe bleiben liegen!

Verdi ruft am 4. Februar 2025 zu Warnstreiks in Briefzentren der Deutschen Post in mehreren Städten auf. Die Forderungen umfassen eine Lohnerhöhung von sieben Prozent und zusätzliche Urlaubstage.

Am Dienstag, dem 4. Februar 2025, führt die Gewerkschaft Verdi Warnstreiks in mehreren Briefzentren der Deutschen Post durch. Dieser Schritt ist Teil eines Tarifkonflikts, der Druck auf die Arbeitgeber ausüben soll. Betroffen sind Briefzentren in Heilbronn, Mannheim, Freiburg, Offenburg, Köln, Bonn, Hagen und Siegen. In diesen Einrichtungen werden Sendungen sortiert und an Zustellstützpunkte weitergeleitet, und die Auswirkungen des Streiks werden voraussichtlich am Mittwoch spürbar sein.

Obwohl vor dem Streikbeginn die Zustellstützpunkte beliefert waren, könnten am Mittwoch weniger Briefe zur Zustellung bereitstehen. Dies könnte zu leeren Briefkästen führen und somit die Postversorgung in den betroffenen Regionen beeinträchtigen. Verdi fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für rund 170.000 Tarifbeschäftigte der Post, ergänzt durch drei zusätzliche Urlaubstage, vier für Mitglieder. Diese Forderungen sind eine Reaktion auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die erhöhte Arbeitsbelastung in der Branche.

Hintergrund der Tarifkonflikte

Die Deutsche Post hat die Forderungen von Verdi als zu hoch eingestuft. Das Unternehmen verweist auf einen engen finanziellen Spielraum für Lohnerhöhungen, welcher durch sinkende Briefmengen und einen hohen Investitionsbedarf begründet wird. Die nächste Tarifrunde findet am 12. Februar statt, in der die Post ein offizielles Angebot unterbreiten will.

Verdi steht nicht alleine in ihren Anliegen. Auch die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst haben ihre Forderungen im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen formuliert. Diese beinhalten eine Lohnerhöhung von bis zu acht Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich, sowie zusätzliche freie Tage. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung äußert Bedenken, dass solche Forderungen angesichts der angespannten Haushaltslage unrealistisch sein könnten.

Politische Dimensionen der Arbeitsbedingungen

Parallel zu diesen Entwicklungen bleibt das Thema der Arbeitsbedingungen in der Paketbranche politisch relevant. Ein Gesetzentwurf zur Entlastung der Zustellerinnen und Zusteller in der Paketbranche wurde von der SPD und den Grünen im Bundestag eingebracht. Dieser sieht unter anderem vor, das Maximalgewicht für Pakete in der Einzelzustellung von 31,5 Kilogramm auf 23 Kilogramm abzusenken. Die geforderte 20-Kilo-Grenze von Verdi wird jedoch nicht vollständig umgesetzt, was die Diskussion um die Arbeitsbedingungen in der Branche weiter anheizt.

Der Gesetzentwurf, der bereits diskutiert wurde, könnte die Zustellung von schweren Paketen erleichtern, da diese weiterhin durch mindestens zwei Personen geliefert werden müssen, es sei denn, geeignete technische Hilfsmittel sind vorhanden.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die aktuellen Streiks und Tarifverhandlungen in der Post- und Paketbranche nicht nur die Arbeitsbedingungen unmittelbar beeinflussen, sondern auch die öffentliche Diskussion über faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen in Deutschland neu entfachen.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.verdi.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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