
Am Freitagmittag brach ein Feuer in den Schlierseer Bergen bei Bayrischzell im Landkreis Miesbach aus. Laut pnp.de war die betroffene Fläche etwa 3000 Quadratmeter groß. Die Brandursache könnte auf Daxenfeuer, also die Verbrennung von Ästen, zurückzuführen sein. In der Region herrscht eine lange Trockenheitsperiode, die die Waldbrandgefahr erhöht.
Die Löscharbeiten, unterstützt von vier Löschhubschraubern, waren am späten Nachmittag erfolgreich. Dennoch mussten die Arbeiten am Boden aufgrund der Dunkelheit vorübergehend abgebrochen werden. Weitere Löschaktionen sind für den Samstagmorgen ab 7 Uhr geplant. Während der Löscharbeiten war eine starke Rauchentwicklung zu beobachten, die die Einsatzkräfte veranlasste, die Bevölkerung im Bereich Heißenplatte zur Vorsicht zu mahnen.
Aktuelle Waldbrandgefahr
Die Entwicklung macht deutlich, dass in Teilen der Landkreise Traunstein und Rosenheim die Warnstufe vier von fünf erreicht wurde. In Reit im Winkl, Kiefersfelden und Garmisch-Partenkirchen wurde eine hohe Gefahr (Stufe 4) im Waldbrandgefahrenindex festgestellt. Das Landratsamt Rosenheim hat daraufhin Daxenfeuer verboten und spricht eine klare Empfehlung aus: Es soll ein Sicherheitsabstand von mindestens 100 Metern zu Wäldern bei offenen Feuern eingehalten werden.
Zusätzlich wird vor einem Brennglaseffekt durch Glas und heiße Katalysatoren gewarnt, die Grasflächen entzünden können. Für detaillierte Informationen zur Waldbrandgefährdung steht der digitale Waldbrandatlas zur Verfügung. Dieser zeigt aktuelle Gefährdungsstufen und nutzt Satelliteninformationen der NASA sowie Daten des Deutschen Wetterdienstes. Der Waldbrandatlas ist responsiv und ermöglicht es Behörden und betroffenen Organisationen, wichtige Informationen abzurufen.
Überregionale Entwicklungen
Während die Region um Bayrischzell mit dem Waldbrand beschäftigt ist, kämpft die Feuerwehr in Latsch, Südtirol, bereits seit Donnerstag gegen einen großflächigen Waldbrand. Hier wurden elf Personen verletzt und fast 60 Menschen mussten evakuiert werden. Die mutmaßliche Brandursache dort ist ein Auto, das in Brand geraten war.
Die Waldbrandstatistik zeigt, dass im Jahr 2023 in Deutschland 69 Waldbrände auf etwa 61 Hektar (4,9 Prozent) verursacht wurden. Rund 77 Prozent der betroffenen Waldfläche verbrannten aus ungeklärten Ursachen, während Fahrlässigkeit für etwa 14 Prozent der Brände verantwortlich war. Über die Hälfte dieser fahrlässig verursachten Brände ging auf das Verhalten von Campern und Waldbesuchern zurück. Genauere Informationen hierzu liefert die Waldbrandstatistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
In summe ist der Waldbrand im Landkreis Miesbach nicht nur ein lokales Ereignis, sondern reflektiert auch ein größeres Problem, das durch anhaltende Trockenheit und unvorsichtiges Verhalten verstärkt wird. Die verantwortlichen Behörden sind bemüht, die betroffenen Gebiete zu sichern und zukünftige Brandurdachser vorzubeugen.