
Am 12. Februar 2025 kam es am Wahlkampfstand der Alternative für Deutschland (AfD) in Borgsdorf, nahe dem Bahnhof, zu einem Vorfall, der in verschiedenen Medien diskutiert wird. Annett Franck und Frank Stielow, beide Vertreter der AfD, berichten von einem Übergriff auf ihren Stand. Während die Polizei einen Einsatz bestätigte, blieb die Bestätigung eines Angriffs aus. Stattdessen wurden wechselseitige Anzeigen erstattet.
Franck äußerte, dass zwei Jugendliche den Wahlstand beschimpften, bevor sie einen Döner-Imbiss aufsuchten. Während dieses Geschehens fuhr ein schwarzer Tesla vor, aus dem ein Mädchen ausstieg und versuchte, „FCK NZS“-Aufkleber zu verteilen. Diese Aktion erregte die Gemüter, insbesondere als das Mädchen Fragen zum Holocaust stellte.
Intervention und Polizei-Einsatz
Ein 48-jähriger Mann, vermutlich der Vater des Mädchens, stieg ebenfalls aus und wollte Aufkleber verteilen. Frank Stielow intervenierte, als diese Aufkleber auf Werbeflyer geklebt werden sollten. Dies führte zu einem Gerangel zwischen den Beteiligten. Annett Franck rief daraufhin die Polizei, da sie sich bedroht fühlte. Die Beamten nahmen den Vorfall auf und berichteten später, dass gegenseitige Beleidigungen ausgetauscht wurden, darunter „Nazi“ und „Zecke“.
Die Polizei beschrieb den Vorfall als weniger dramatisch und stellte fest, dass der 48-Jährige im Auto auf seine Tochter wartete. Emotionen seien in dieser Situation hochgekocht, so die Polizisten, die die Geschehnisse als „Schaulustigen-Charakter“ einordneten. Ermittlungen zu dem Vorfall sind im Gange, und Videoaufnahmen könnten helfen, den Streit zu klären.
Wahlprogramm der AfD
Der Vorfall in Borgsdorf findet Vor dem Hintergrund des Wahlprogramms der AfD statt, das radikale Forderungen und teils skurrile Aussagen enthält. Der AfD-Chef Tino Chrupalla hat kürzlich in einer ZDF-Sendung Stellung zu den Inhalten des Programms genommen, welches unter anderem festlegt, dass Ausländer für den Bezug von Bürgergeld eine sozialversicherungspflichtige Erwerbstätigkeit von mindestens zehn Jahren benötigen müssten. Der Bezug des Bürgergeldes soll auf ein Jahr begrenzt werden. Chrupalla wies diese Inhalte zurück und verwies speziell auf ukrainische Bürgergeldempfänger.
Das Parteiprogramm, das 177 Seiten umfasst und seit kurzem online abrufbar ist, zeigt einen klaren Fokus auf Migration. Die AfD fordert unter dem Begriff „Remigration“, der vormals ein Tabu war, die Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern. Diese und andere Forderungen wie die Abschaffung des Solidaritätszuschlags und der Erbschaftsteuer sind Ausdruck des rechtspopulistischen Kurses der Partei. Sie hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2013 radikalisiert und das Augenmerk zunehmend auf migrationspolitische Themen gerichtet.
Die AfD propagiert ein traditionelles Familienmodell und will unter anderem einen Baby-Bonus für jedes geborene Kind einführen. Es zeigt sich eine klare Abneigung gegenüber Multikulturalismus und eine Betonung nationaler Identität. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die Partei als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein, was die politischen Spannungen um die AfD weiter verschärft.
Die bevorstehenden Wahlen stehen im Zeichen dieser radikalen Forderungen, während die Partei unter den Vorsitzenden Dr. Alice Weidel und Tino Chrupalla weiterhin um Einfluss in der deutschen Politik wirbt. Mit einem klaren Fokus auf die Themen Migration und nationale Identität bereitet sich die AfD auf die kommende Bundestagswahl vor, die für sie von entscheidender Bedeutung sein könnte.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können die Artikel von maz-online.de, n-tv.de und bpb.de nachgelesen werden.