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Wahlkämpfe: Klimaschutz verliert in der Wählergunst dramatisch!

Im Wahlkampf 2025 verliert Klimaschutz an Bedeutung. Nur 25 % der Wähler betrachten es als wichtigstes Thema, während Wirtschaft und Sicherheit dominieren. Eine neue Studie zeigt alarmierende Trends.

Im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 zeigt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), dass der Klimaschutz für die Wählerinnen und Wähler an Bedeutung verliert. Laut den Ergebnissen betrachten nur 25 Prozent der Befragten Klimaschutz als eines der drei wichtigsten Themen, während Wirtschaft, Sicherheit und Migration im Vordergrund stehen. Diese Verschiebung in den politischen Prioritäten ist besonders besorgniserregend, da sich die Meinung der Wähler seit der letzten Bundestagswahl 2021 signifikant verändert hat.

In Zeiten anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit, die durch Inflation und Konjunktursorgen geprägt ist, verliert das Thema Klimaschutz an Dringlichkeit. Matthias Diermeier, der die Studie kommentiert, stellt fest: „In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit verliert Klimaschutz an Dringlichkeit, besonders an den politischen Rändern.“ Diese Ansicht wird durch die Umfrage bekräftigt, bei der auch festzustellen ist, dass nur 31 Prozent der Befragten den Verlust von Industriearbeitsplätzen für Klimaschutz akzeptabel finden, gegenüber 44 Prozent im Jahr 2021.

Verschiedene Ansichten unter Wählern

Das geringe Interesse an Klimaschutz zeigt sich besonders stark unter den Anhängern der AfD (5 Prozent), der BSW (13 Prozent) und der FDP (14 Prozent). Währenddessen zählen rund ein Drittel der Anhänger von SPD und Linken Klimaschutz zu den Top-3-Themen. Bei den Grünen bleibt der Klimaschutz jedoch für etwa drei Viertel der Wähler ein zentrales Anliegen.

Eine Mehrheit der Deutschen sieht die Verantwortung für den Klimaschutz nicht bei sich selbst, sondern vielmehr bei der Wirtschaft (65 Prozent), dem Staat (57 Prozent) und anderen Bürgern (56 Prozent). Diese Einstellung ist um 15 Prozentpunkte gesunken im Vergleich zur letzten Bundestagswahl, was auf einen nachlassenden moralischen Druck hinweist. Adriana Neligan, ebenfalls Mitautorin der Studie, betont: „Die nächste Bundesregierung wird vor der Herausforderung stehen, Klimaschutz und wirtschaftliche Stabilität zu verbinden.“

Öffentliche Wahrnehmung und Wahlkampf

Der Wahlkampf zur Bundestagswahl hat bislang wenig Raum für das Thema Klimawandel gelassen. Laut Deutschlandfunk wird Klimaschutz häufig als teuer angesehen, wobei eine Vielzahl von Studien zeigt, dass Untätigkeit noch kostspieliger ist. Extremwetterereignisse wie Hochwasser, Waldbrände und Hitzerekorde sind direkte Folgen der unzureichenden Maßnahmen gegen den Klimawandel. Im Jahr 2024 überschritt die globale Durchschnittstemperatur erstmals die 1,5-Grad-Schwelle, ein alarmierendes Zeichen, was die Dringlichkeit des Themas angeht.

Trotz dieser alarmierenden Entwicklungen hat Klimaschutz in den Wahlkampfdebatten kaum eine Rolle gespielt. Die Parteien scheuen sich oft, Klimapolitik offensiv zu vertreten, aus Angst vor Wählerverlusten. Während einige Programme Klimaziele enthalten, sind die darin verankerten Forderungen häufig widersprüchlich und werden von Lobbygruppen, insbesondere aus der fossilen Industrie, beeinflusst.

Langfristige Herausforderungen und notwendige Reformen

Wichtige Akteure in der Klimaforschung, wie der Klimaforscher Ottmar Edenhofer, betonen die Notwendigkeit langfristiger Planung in der Klimapolitik. Der Expertenrat der Bundesregierung unterstützt die Notwendigkeit weiterer Reformen, um die CO2-Einsparungen zu steigern. Schließlich verpflichten das Klimaschutzgesetz und das Pariser Abkommen Deutschland und andere Länder, erhebliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Erderwärmung zu begrenzen.

Diese Situation stellt die kommenden Regierungen vor erhebliche Herausforderungen. Der Weg zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaft erfordert nicht nur politische Entschlossenheit, sondern auch die Bereitschaft der Wähler, die Dringlichkeit dieser Angelegenheit zu erkennen und zu akzeptieren. In einer Zeit, in der die Gesellschaft zunehmend an Krisen gewöhnt ist, könnte der Klimawandel letztendlich zu den teuersten Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte gehören.

Für eine nachhaltige Zukunft ist es entscheidend, dass die Wähler Klimaschutz nicht nur als Kostenfaktor betrachten, sondern als Investition in die Zukunft unseres Planeten. Experten stimmen darin überein: Der Klimaschutz kann ökologisch und ökonomisch sinnvoll sein und muss daher einen zentralen Platz in der politischen Agenda einnehmen.

Für weitere Informationen zur Thematik und den neusten Entwicklungen im Klimaschutz, siehe: Institut der deutschen Wirtschaft, Deutschlandfunk, und Bundeszentrale für politische Bildung.

Referenz 1
www.iwkoeln.de
Referenz 2
www.deutschlandfunk.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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