
Die Bundestagswahl 2021 offenbarte einige überraschende Ergebnisse, wobei der Kandidat Alex Raab, ein Außenseiter ohne parteiliche Unterstützung, die Wahlen in seiner Region maßgeblich prägte. In Schönborn erreichte er zunächst 16,2 Prozent, und sein Endergebnis von 17,1 Prozent übertraf seine eigenen Erwartungen deutlich. Raab äußerte, dass Werte unter 5 Prozent enttäuschend gewesen wären, während alles über 5 Prozent als gut gewertet wurde. In seinem Heimatdorf Würzweiler erzielte er sogar beeindruckende 38,9 Prozent der Stimmen, deutlich stärker als seine Mitbewerber Jaqueline Rauschkolb von der SPD (31,5 Prozent) und Rainer Guth (29,5 Prozent).
Raabs Erfolg erstreckte sich über mehrere Gemeinden. So konnte er in Sankt Alban 27,3 Prozent, in Wartenberg-Rohrbach 24,3 Prozent und in Immesheim 18,2 Prozent erreichen. Auch in Reichsthal und Stahlberg verzeichnete er mit jeweils 28,8 und 29,8 Prozent beachtliche Ergebnisse, die ihn gleichauf mit Rauschkolb brachten. Lediglich in den Orten Teschenmoschel und Gonbach sah er seine Werte mit 9,7 Prozent unter dem zweistelligen Durchschnitt.
Wahlbeteiligung und Stimmverteilung
Insgesamt fand die Bundestagswahl 2021 unter dem Eindruck einer stabilen Wahlbeteiligung von 76,6 Prozent statt, ein leichter Anstieg im Vergleich zu den 76,2 Prozent von 2017. Nach Angaben der Bundeswahlleiterin wurde die Wahlbeteiligung als der Anteil der Wahlberechtigten definiert, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten, wobei ungültige Stimmzettel berücksichtigt wurden. Diese Wahlbeteiligung hält sich im Trend, der seit einem Tiefpunkt von 70,8 Prozent im Jahr 2009 einem leichten Anstieg folgte, jedoch noch nicht auf das Niveau früherer Jahre zurückgekehrt ist.
Die Zweitstimmenanteile der verschiedenen Parteien spiegelten ebenfalls interessante Entwicklungen wider. Mit 25,7 Prozent konnte die SPD im Vergleich zu 2017 (20,5 Prozent) zulegen. Die CDU fiel auf 18,9 Prozent (2017: 26,8 Prozent), während die Grünen mit 14,8 Prozent nach 8,9 Prozent in 2017 stark zulegten. Insgesamt wurden mehr gültige Zweitstimmen abgegeben, und der Anteil ungültiger Zweitstimmen sank auf 0,9 Prozent.
Kontextualisierung der Ergebnisse
Die Bundestagswahl fand in einem politischen Umfeld statt, das von einem gestiegenen Interesse der Wählerschaft geprägt war. Der SWP hebt hervor, dass die Wahlbeteiligung in der Geschichte der Bundestagswahlen seit 1949 in unterschiedlichen Zyklen variierte, mit einem Höchststand von 91,1 Prozent im Jahr 1972. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass das Interesse an politischen Partizipationen wieder ansteigt, auch wenn die Werte der Vergangenheit noch nicht erreicht sind. Raab deutete an, dass seine Erfolge möglicherweise zu einem Verlust von Stimmen für die SPD führten, was er als Indiz für eine Niederlage der traditionellen Parteien interpretiert.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Wahl sowohl für Alex Raab als auch für die politischen Dynamiken in Deutschland signifikante Erkenntnisse bereithielt. Die Ergebnisse geben Anlass zur Diskussion über die zukünftige Wahlstrategie und die Rolle kleinerer Parteien im politischen Spektrum.