
Friedrich Trump, der Großvater von Donald Trump, hat seine Wurzeln in einer beeindruckenden Geschichte, die tief in die Zeit des amerikanischen Goldrausches zurückführt. Im November 1891 kam der 22-jährige Friseur aus New York in Seattle an, mit dem Geld seiner Schwester und seinen eigenen Ersparnissen in der Tasche. Er sprach kein Englisch, sondern lediglich Pfälzer Dialekt. Friedrich, der 1885 aus dem kleinen Ort Kallstadt in Bayern emigriert war, suchte in den USA nach einem besseren Leben, um der Wehrpflicht und der Armut zu entkommen. Seattle bot ihm damals Chancen, die über die überlaufenen Städte wie New York hinausgingen, denn die Stadt lebte hauptsächlich von der Holzindustrie, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Anfangs eröffnete Trump ein Restaurant namens „Poodle Dog“ im Pioneer Square. Die Etablissement bot „Privatzimmer für Frauen“, ein euphemistischer Begriff für Prostitution, was schon früh die Geschäftspraktiken von Trump widerspiegelte. 1893 gab er das Restaurant jedoch auf und investierte in ein anderes Unternehmen, das nur mäßig erfolgreich war.
Goldrausch und unternehmerisches Geschick
Die Wende kam am 17. Juli 1897, als das Dampfschiff „Portland“ in Seattle eintraf, beladen mit 68 Goldsuchern und Goldnuggets im Wert von über 700.000 Dollar. Die Einwohnerzahl Seattles versechsfachte sich plötzlich, alle erhofften sich von dem Goldrausch Reichtum. Trump verkaufte 1898 seinen Besitz und brach in den hohen Norden auf, um am Klondike-Goldrausch teilzuhaben. Er ließ sich im Mai 1898 in Bennett, British Columbia, nieder, dem ersten Vorposten für Goldsucher, wie Up Here anmerkt.
In Bennett eröffnete er zusammen mit seinem Partner Ernest Levin ein Zeltrestaurant namens „New Arctic Restaurant and Hotel“. Dieses Restaurant, aus gehobeltem Holz errichtet, bot angeblich frisch geschlachtetes Fleisch, was oft von verendeten Packpferden stammte. Trump fungierte hier als Kellner, Koch und Türsteher. Das Restaurant konnte eine Vielzahl an Gerichten anbieten und war ein Anlaufpunkt für Goldsucher, auch wenn die hygienischen Bedingungen fragwürdig waren.
Probleme und Rückkehr in die Heimat
Im Jahr 1900 wurde in der „Yukon Sun“ vor den „respektablen Frauen“ gewarnt, die Bennett besuchten. Dies plante ein Leserbrief, was den Ruf des Ortes erheblich schädigte. 1901 musste Trump, betroffen von geschäftlichen Schwierigkeiten mit Levin, spätestens im Mai darlegen, dass er wohlhabend wurde und sich seine Auszahlungen sicherte. In der Folge beantragte er die Rückerlangung der bayerischen Staatsbürgerschaft, um in Deutschland zu bleiben, was ihm 1905 jedoch verweigert wurde. Mit der Ausweisung kehrte Trump nach Amerika zurück und eröffnete einen Friseursalon in der Bronx.
Seine Aktivitäten in der Immobilienbranche sollten den Grundstein für den späteren Erfolg seines Enkels Donald Trump legen. Die Geschichte von Friedrich Trump zeigt, wie mutige Entscheidungen und Geschäftssinn in der aufstrebenden Zeit des Goldrausches viele Leben veränderten und den Grundstein für künftige Generationen legten. Der Goldrausch selbst war ein Phänomen, das zahlreiche Unternehmer anzog, sowohl erfolgreiche als auch gescheiterte, wie Info USA beschreibt.