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Vom Flüchting zum Bürger: Nizar Ala Rashi’s Traum wird wahr!

Nizar Ala Rashi, ein syrischer Flüchtling, hat nach traumatischen Erlebnissen in seiner Heimat in Delmenhorst Zuflucht gefunden und wurde kürzlich eingebürgert. Seine Geschichte spiegelt die Hoffnung auf Frieden und neue Chancen wider.

Der Syrer Nizar Ala Rashi erlebte einen langen Weg der Flucht und Anpassung, der in der Stadt Delmenhorst seinen Höhepunkt fand. Er wurde 1988 in Damaskus geboren und studierte dort Englisch und Literatur. Seine Rückkehr zur Normalität war jedoch nie garantiert. Am 26. August 2011, während eines friedlichen Protests gegen die Diktatur von Baschar al-Assad, wurde er verhaftet und gefoltert. Nizar verbrachte dreieinhalb Monate in verschiedenen Haftanstalten, darunter auch einen Monat in Isolationshaft. Später wurde er schließlich zu dreieinhalb Jahren im Zivilgefängnis in Damaskus verurteilt.

Nach seiner Freilassung floh er zunächst in ein kurdisches Gebiet und dann, zu Fuß, in die Türkei. Dort lebte er sieben Monate in Istanbul, bevor er Asyl in Paris beantragte. Sein Weg führte ihn weiter nach Essen, wo er schließlich einen Asylantrag in Gießen stellte. Er wurde ins Grenzdurchgangslager Friedland geschickt und lebte danach in einer Turnhalle in Delmenhorst. Um sich besser integrieren zu können, besuchte Ala Rashi erfolgreich Deutschkurse und schloss mit dem Niveau C1 ab. Er fand schließlich eine Wohnung zusammen mit seinem Bruder und das Asylverfahren wurde im Oktober 2016 erfolgreich abgeschlossen.

Neuanfang in Deutschland

Nizar Ala Rashi brach sein Studium der Sozialen Arbeit in Bremen ab, um sich um seine Familie zu kümmern, und fand einen Job als Teamleiter bei einem Online-Unternehmen. Am 3. November 2023 wurde er eingebürgert und erhielt einen deutschen Pass. Den Sturz des Assad-Regimes erlebte er mit Emotionen, die ihn zu Tränen rührten; er war voller Hoffnung auf Frieden in Syrien. Seit dem 8. Dezember 2024, als Assad nach Moskau floh und die Übergangsregierung von Ahmed al-Scharaa ins Leben gerufen wurde, gibt es Lichtblicke in einer ansonsten düsteren Situation.

Die Gewalt in Syrien bleibt jedoch besorgniserregend. Am 6. März 2024 verübten islamistische Kämpfer ein Massaker an Alawiten in Nordwest-Syrien, bei dem fast 1000 Zivilisten starben. Die Lage in Syrien wird als dynamisch eingeschätzt und ist schwer zu bewerten. Diese Unsicherheit hat zur Folge, dass Asylanträge syrischer Staatsbürger in Deutschland bis auf Weiteres aufgeschoben werden. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wird die Bearbeitung entsprechender Verfahren eingestellt, solange die Gründe für den Verfahrensaufschub bestehen bleiben. Ähnliche Regelungen gelten in vielen europäischen Ländern, was die Situation für viele Flüchtlinge zusätzlich kompliziert.

Ausblick auf die Zukunft

Nizar Ala Rashi hat sich in Deutschland ein neues Leben aufgebaut und erwartet Familienzuwachs. Trotz der Herausforderungen durch die ungewisse Lage in Syrien bleibt seine Geschichte eine Ermutigung für viele andere Flüchtlinge. Während er für seine Familie sorgt und sich beruflich weiterentwickelt, bleibt die Hoffnung, dass sich die politische Lage in Syrien für zukünftige Rückkehrer stabilisiert. Der Weg zurück in sein Heimatland ist jedoch weiter ungewiss, was auch weiterhin die Sorgen und Ängste der Syrer in Deutschland prägt.

Für viele syrische Flüchtlinge bleibt die Situation angespannt. Entscheidungen über Asylverfahren, insbesondere für Familienasyl, sind aktuell weiterhin ungewiss. Die anhaltenden Konflikte und die instabile Lage in Syrien erfordern Geduld, sowohl von den Migranten als auch von den deutschen Behörden, die die Entwicklungen kontinuierlich beobachten. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat angekündigt, die Entscheidungen wieder aufzunehmen, sobald die Situation dies zulässt.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 3
www.bamf.de
Quellen gesamt
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