
Am 24. Februar 2025 hat die Union die Bundestagswahl in Deutschland deutlich gewonnen. Nach ersten Ergebnissen liegt die Union bei 28,6 % der Stimmen und wird voraussichtlich von Friedrich Merz als neuem Kanzler angeführt. Diese Wahl marks einen Wendepunkt in der deutschen Politik, insbesondere für die beiden traditionellen Volksparteien. Die AfD hat einen bemerkenswerten Aufstieg hingelegt und erreicht mit 20,8 % den zweiten Platz, was einer Verdopplung im Vergleich zu den 10,4 % bei der letzten Wahl entspricht.
Im Kontrast dazu erleidet die SPD einen dramatischen Rückschlag und kommt nur auf 16,4 % der Stimmen, ein historisches Tief, nachdem sie 2021 noch bei 25,7 % lag. Die Grünen erreichen 11,6 % und müssen ebenfalls Verluste im Vergleich zu 2021 hinnehmen, als sie 14,7 % erzielten. Die Linke kann sich indes auf 8,8 % verbessern, nach 4,9 % vor vier Jahren.
Politische Landschaft und Koalitionsmöglichkeiten
Ein Blick auf die Wahlbeteiligung zeigt, dass diese mit 83,0 bis 83,1 % die höchste seit der Wiedervereinigung ist. Die neuen Zahlen verdeutlichen auch, dass die FDP mit 4,3 % und der BSW mit 4,972 % an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Die BSW blieb dabei nur 13.000 Stimmen hinter der erforderlichen Schwelle zurück.
Die Union könnte in einer Zweierkoalition mit der SPD eine Regierungsbildung anstreben, da eine schwarz-grüne Koalition keine Mehrheit erreicht. Friedrich Merz plant, bis Ostern eine neue Regierung aufzustellen. Olaf Scholz, der amtierende Kanzler, bleibt zunächst im Amt und übernimmt die Verantwortung für das schwache Abschneiden der SPD. Lars Klingbeil wird als neuer Vorsitzender der Bundestagsfraktion der SPD vorgeschlagen.
Regionale Unterschiede und Schlüsselfiguren
Besonders auffällig bei dieser Wahl ist der regionale Einfluss der AfD. Diese erzielte die stärksten Stimmen in allen fünf ostdeutschen Flächenländern und konnte auch in zwei westdeutschen Wahlkreisen, Gelsenkirchen und Kaiserslautern, Zweitstimmen-Mehrheiten erreichen. In Bayern hingegen kann die CSU alle 47 Wahlkreise für sich entscheiden.
Ein besonders bemerkenswerter Sieger ist der Virologe Hendrik Streeck (CDU), der den Wahlkreis Bonn mit 33,31 % der Erststimmen gewinnt. Diese Ergebnisse zeichnen ein klares Bild einer sich verändernden politischen Landschaft in Deutschland, in der neue Herausforderungen und Chancen entstehen. Christian Lindner, der Vorsitzende der FDP, kündigte unterdessen seinen Rückzug aus der aktiven Politik an, was ein weiteres Signal für den Wandel und die Unsicherheiten innerhalb der Parteienlandschaft ist.
Die Wahl wurde vorgezogen, nachdem die Ampel-Koalition zerbrochen war, und die Themen, die den Wahlkampf dominierten, drehten sich größtenteils um Migration und Asylbewerber. Merz hat klare Forderungen zur Rückweisung dieser Gruppe formuliert, was die Debatte um Migration und deren Regulierung erneut in den Vordergrund rückt.
Insgesamt wird die nächste Legislaturperiode sowohl für die Union als auch für die SPD entscheidend sein, während die politische Zukunft der FDP und des BSW im Moment ungewiss bleibt. Der neue Bundestag wird sich auf eine Zahl von 630 Abgeordneten beschränken, was mehr als 100 Abgeordnete weniger als derzeit sind.
Für weitere Details zu den Ergebnissen und Analysen der Wahl klicken Sie hier: Süddeutsche Zeitung und Tagesspiegel.