
Die politischen Spannungen in Deutschland nehmen mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl 2025 zu. CDU-Chef Friedrich Merz hat angesichts der aktuellen Umfrageergebnisse, die anlässlich der Debatte über die Migrationspolitik entstanden, seine Besorgnis geäußert. Laut den neuesten Zahlen des RTL/ntv-Trendbarometers, datiert auf den 4. Februar 2025, fällt die CDU/CSU auf 28 Prozent und verzeichnet damit einen Rückgang von zwei Punkten im Vergleich zur Vorwoche. Der negative Trend für die Union, der sich seit der zweiten Januarhälfte verstärkt hat, sorgt für Unruhe in der politischen Landschaft.
In der Umfrage zeigt sich ein differenziertes Bild. Während die Grünen um einen Prozentpunkt auf 15 Prozent zulegen, bleibt die AfD stabil bei 20 Prozent. Die SPD erzielt 16 Prozent, während die FDP bei 4 Prozent verharrt. Kleinere Parteien wie die Linke erreichen 5 Prozent und die neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommt ebenfalls auf 4 Prozent. Sonstige Parteien fallen leicht auf 8 Prozent.
Unterstützung für Merz und die Union
Besonders im Kontext der anhaltenden Debatte um eine Verschärfung der Asylpolitik, die durch eine Messerattacke in Aschaffenburg angestoßen wurde, bringt die Union am 29. Januar einen Antrag für strengere Maßnahmen in den Bundestag ein. Eine interessante Erkenntnis hierbei ist, dass dieser Antrag nur durch die Stimmen der AfD eine Mehrheit erhielt.
In einer Umfrage zu diesem Thema unterstützen 47 Prozent der Befragten den Schritt von Merz, wobei die Zustimmung besonders ausgeprägt bei den Anhängern der CDU/CSU (66%), FDP (76%), AfD (93%) und der BSW (60%) ist. Dennoch stießen die Maßnahmen auch auf Widerstand: 48 Prozent lehnen sie ab. Diese gespaltene Meinung könnte sich negativ auf die Zustimmung zur Union auswirken, die trotz ihrer Position als stärkste Kraft an Unterstützung verliert.
Kanzlerfrage und Parteienlandschaft
In der Kanzlerfrage zeigt sich ein ähnliches Bild: Merz‘ Zustimmung sinkt von 24 auf 22 Prozent und liegt nun gleichauf mit Robert Habeck von den Grünen, der ebenfalls 22 Prozent erreicht. Olaf Scholz von der SPD stagniert bei 16 Prozent und Alice Weidel von der AfD erreicht ebenfalls 16 Prozent. Interessanterweise geben 24 Prozent der Befragten an, dass sie sich für keinen der genannten Politiker entscheiden würden.
Besonders bemerkenswert ist die Unterstützung für die einzelnen Köpfe innerhalb ihrer Parteien: Bei den Grünen findet Habeck bei 90 Prozent der Anhänger Rückhalt, Merz kann 77 Prozent der Union hinter sich vereinen, während Scholz bei 73 Prozent in der SPD liegt. Diese Zahlen spiegeln die polarisierten Stimmungen wider, die derzeit im Land vorherrschen.
Umfrage-Daten und Fehlertoleranz
Die Umfragen, angefertigt von Forsa im Auftrag von RTL Deutschland, basieren auf Daten von 2.503 Befragten und haben eine statistische Fehlertoleranz von +/- 2,5 Prozentpunkten. Die Erhebung fand zwischen dem 28. Januar und dem 3. Februar 2025 statt. Es ist wichtig zu betonen, dass Umfragen keine Prognosen sind, sondern lediglich die aktuelle politische Stimmung widerspiegeln. Sie können von tatsächlichen Wahlergebnissen abweichen, wie auch die durchschnittliche Abweichung von 1,03 Prozentpunkten bei der letzten Bundestagswahl 2021 zeigt.
Die Entwicklungen in den kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu beobachten, ob die CDU/CSU ihren Rückgang stoppen kann, oder ob neue Dynamiken im politischen Wettbewerb entstehen werden. Die bevorstehende Bundestagswahl ist mehr als nur eine Wahl; sie wird auch darüber entscheiden, wie die nächsten Schritte in der Migrationspolitik und in anderen zentralen Themen gestaltet werden.