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Ukrainische Jugendliche entdecken Mathematik: Exkursion zur Sparkasse Zwickau

Ukrainische Jugendliche erleben spannende Betriebsführung: Der Mathe-Zirkel der TU Chemnitz besuchte die Sparkasse Zwickau und erlernte die Bedeutung von Mathematik in der Bankenwelt.

Am 27. Februar 2025 unternahm der ukrainische Mathe-Zirkel der Technischen Universität Chemnitz eine lehrreiche Exkursion zur Sparkasse Zwickau. Rund 20 ukrainische Jugendliche nahmen teil, um die Grundlagen der Mathematik in einem praktischen Kontext zu erleben. Die Veranstaltung wurde von Dr. Serhii Stasyuk, Zhijun Büttner-Chen und Prof. Dr. Vladimir Shikhman organisiert. Diese Exkursion ist Teil eines umfassenden Unterstützungsprogramms für geflüchtete Studierende, das die Technische Universität Chemnitz unmittelbar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ins Leben rief.

Dr. Serhii Stasyuk, der selbst 2022 von der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Kyiv nach Chemnitz kam, leitet den Mathe-Zirkel. Unterstützt wird er durch die Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung. Der Zirkel, der im März 2024 gegründet wurde, bietet Jugendlichen der Klassenstufen 8 bis 12 wöchentlichen Unterricht in ihrer Muttersprache an. Dieses Engagement zielt darauf ab, den geflüchteten Jugendlichen eine solide mathematische Grundlage zu vermitteln und ihnen zu helfen, sich in ihrem neuen Umfeld besser zurechtzufinden.

Exkursion zur Sparkasse Zwickau

Die Exkursion selbst dauerte etwa vier Stunden und umfasste nicht nur einen Vortrag von Zhijun Büttner-Chen, sondern auch einen Besuch im hauseigenen Museum der Sparkasse Zwickau. Dabei erhielten die Teilnehmer Einblicke in das Berufsfeld der Mathematik von verschiedenen Abteilungen. Themen wie Zinsänderungsrisiken, die Bewertung von Optionen und Derivaten wurden thematisiert. Die Kommunikation fand größtenteils auf Deutsch statt, was einerseits eine kleine Herausforderung darstellte, andererseits aber auch die Möglichkeit bot, Sprachfertigkeiten zu verbessern.

Rückmeldungen waren durchweg positiv. Besonders der 14-jährige Andrii Nikolaichuk äußerte den Wunsch nach weiteren Exkursionen und zeigte sich begeistert von den neuen Perspektiven, die sich ihm und seinen Mitschülern eröffneten.

Unterstützungsangebot für Flüchtlingsstudierende

Die Technische Universität Chemnitz hat nicht nur in der schulischen Betreuung von Flüchtlingskindern eine Vorreiterrolle übernommen, sondern auch ein gezieltes Unterstützungsangebot für geflüchtete Studierende entwickelt. Im Sommersemester 2022 wurden bis zu 40 Studierende unterstützt, indem ihre Semesterbeiträge übernommen wurden. Die Gesellschaft der Freunde der Universität stellte hierfür insgesamt 10.800 Euro zur Verfügung, unterstreicht Prof. Dr. Gerd Strohmeier. Laut Dr. Peter Seifert, Vorsitzender der Freundesgesellschaft, ist diese Unterstützung als humanitäre Selbstverständlichkeit zu verstehen.

Bislang haben sich über 190 Studieninteressierte aus der Ukraine an der TU Chemnitz gemeldet, von denen bereits elf Studierende immatrikuliert sind. Diese Zahl verdeutlicht den großen Bedarf an Unterstützung und Möglichkeiten für geflüchtete Jugendliche und junge Erwachsene.

Herausforderungen für Flüchtlinge in Deutschland

Trotz der positiven Entwicklungen sehen sich viele Flüchtlinge in Deutschland mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Komplexe Verwaltungsabläufe und Sprachbarrieren stellen große Hürden dar. Oft sind Flüchtlinge unvorbereitet und erleben Schwierigkeiten, sich im Behördendschungel zurechtzufinden. Diese Herausforderungen können dazu führen, dass wichtige Informationen nicht erfasst werden, was ihre Chancen auf Asyl und Integration beeinträchtigt.

Besonders minderjährige Flüchtlinge ohne Familienangehörige benötigen gezielte Unterstützung. Lokale Initiativen haben Netzwerke von ehrenamtlichen Helfern aufgebaut, die versuchen, den Flüchtlingen im Alltag zu helfen. Das Erlernen der deutschen Sprache sowie ein Verständnis für die Abläufe in der neuen Gesellschaft sind ausschlaggebend dafür, dass Flüchtlinge aktiv zur Gesellschaft beitragen können. Die Verantwortung für eine gelungene Integration liegt dabei bei der gesamten Gesellschaft und erfordert Solidarität.

Insgesamt zeigt das Engagement der Technischen Universität Chemnitz und ihrer Partner, wie wichtig konkrete Hilfsmaßnahmen in Zeiten der Krise sind und dass Bildung eine Schlüsselkomponente für die Integration geflüchteter Menschen darstellt.

Referenz 1
www.tu-chemnitz.de
Referenz 2
www.blick.de
Referenz 3
www.uno-fluechtlingshilfe.de
Quellen gesamt
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