
In einem zunehmend angespannten geopolitischen Klima hat der polnische Regierungschef Donald Tusk schwere Vorwürfe gegen Wladimir Putin und dessen Regime erhoben. Bei einer Pressekonferenz in Warschau, die er gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj abhalt, beschuldigte Tusk den Kreml, weltweit „Luftterror“ geplant zu haben. Laut Tusk sind diese Befürchtungen nicht unbegründet und betreffen nicht nur Polen, sondern auch internationale Fluggesellschaften, was auf zu einem besorgniserregenden Trend in der russischen Außenpolitik hindeutet. Tusk betonte die dringende Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens gegen diese vermeintlichen terroristischen Sabotageakte, die Teil des Krieges seien, den Russland der zivilisierten Welt erklärt hat.
In den letzten Monaten gab es mehrere beunruhigende Vorfälle, insbesondere zwei Ereignisse, die DHL-Frachtflugzeuge betrafen. Am 25. November stürzte eine Swiftair-Maschine, die für DHL von Leipzig nach Vilnius unterwegs war, kurz vor der Landung in Litauen ab. Vorläufige Analysen der Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder haben dabei keine Hinweise auf einen äußeren Eingriff ergeben. Dennoch kam der Verdacht auf einen russischen Terrorakt auf, nachdem ein Brand bei einem Luftfrachtpaket im DHL-Logistikzentrum in Leipzig im Juli festgestellt worden war. Der Verfassungsschutz schätzt, dass bei einem Flugzeugunfall eine Katastrophe hätte geschehen können, wenn das brennende Paket im Flugzeug gewesen wäre. Es bestehen auch Verdachtsmomente, dass Putin und seine Geheimdienstkräfte in diesen Vorfall involviert sind.
Internationale Ermittlungen und Verdachtsmomente
Zusätzlich zur jüngsten Brandserie in Deutschland und England gibt es Hinweise aus westlichen Geheimdienstkreisen, die Russland mit verschiedenen Luftunfällen in Verbindung bringen. So wird vermutet, dass russische Geheimdienste einen Plan verfolgen, um brennbare Geräte in Paketen auf Cargo-Flugzeugen nach Nordamerika zu schmuggeln. Der MI5-Direktor Ken McCallum hat gewarnt, dass Russland aktiv versucht, Chaos im Vereinigten Königreich zu stiften und dass Vorfälle wie der Brand in Birmingham im Laufe des letzten Jahres Teil dieses Plans sein könnten.
Die polnische Regierung ist sich der Bedrohung bewusst, die von Russland ausgeht, und sieht die mutmaßlichen Angriffe als Teil einer hybriden Kriegsführung. Dies wird unterstützt durch die hochrangigen Ermittlungen, die auch die Verantwortung des Kremls für eine Reihe tödlicher Flugzeugvorfälle untersuchen, darunter der Abschuss einer Azerbaidschan Airlines-Maschine durch einen russischen Raketenangriff. In einem weiteren bedeutsamen Vorfall wurde im Jahr 2014 der Malaysia Airlines Flug MH17 über der Ukraine abgeschossen, was 298 Menschen das Leben kostete.
NATO-Reaktionen auf hybride Bedrohungen
Angesichts der anhaltenden Gefahr, die von Russland ausgeht, reagieren auch die NATO-Staaten mit neuen Maßnahmen. In Helsinki kündigte NATO-Chef Mark Rutte die militärische Initiative „Baltic Sentry“ an. Diese Initiative zielt darauf ab, die militärische Präsenz im Ostseeraum zu verstärken und die Reaktionsfähigkeit auf destabilisierende Aktionen zu verbessern. Rutte wies auf jüngste Sabotageakte hin, die Energie- und Kommunikationskabel betrafen und betonte die gemeinsame Zusammenarbeit aller Alliierten zum Schutz kritischer Infrastruktur.
Die Initiative umfasst die Einführung neuer Technologien, wie eine kleine Flotte von Marinedrohnen, und soll eng mit den Anrainerstaaten kooperieren, um nationale Überwachungsressourcen zu integrieren. Rutte stellte klar, dass konsequente Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen und betonte die Möglichkeit von Konsequenzen für Schiffskapitäne, die Bedrohungen der Infrastruktur ignorieren.
Die sich zuspitzende Situation erfordert schnelles Handeln, sowohl von den betroffenen Ländern als auch von internationalen Organisationen. Die Vorwürfe von Tusk und die Warnungen aus den Reihen der NATO zeigen, dass die Bedrohung durch Luftterror und hybride Kriegsführung ernst genommen werden muss.
Für weitere Informationen zu den Anschuldigungen gegen Russland und den damit verbundenen internationalen Reaktionen lesen Sie derwesten.de, the-sun.com und militaeraktuell.at.