
Mit dem traditionellen Tunnelanstich hat am 23. Januar 2025 der Bau der Ortsumgehung Mörlenbach an der Bundesstraße B 38 begonnen. Dieses bedeutende Verkehrsprojekt zielt darauf ab, die Anbindung des Landkreises Bergstraße an das überregionale Straßennetz zu verbessern. Die Trasse wird fast vier Kilometer lang sein und umfasst bis Mitte 2029 zwei Talbrücken sowie zwei Tunnel. Über 215 Millionen Euro werden für den Neubau dieser wichtigen Umgehungsstraße investiert, wie wirtschaft.hessen.de berichtet.
Der Tunnelanstich wurde durch Hortense Kadesch, die Frau des Mörlenbacher Bürgermeisters, vollzogen. Sie handelt als Tunnelpatin und repräsentiert die Heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute. Mit einem symbolischen Knopfdruck ließ sie die erste Sprengung des Tunnels Berkersklamm auslösen, der bis zum Durchschlag den Namen „Hortense“ tragen wird. Wirtschafts- und Verkehrsminister Kaweh Mansoori betonte die Bedeutung dieses Tunnelanbruchs als einen wesentlichen Meilenstein im gesamten Projekt.
Details zur Trasse und Baufortschritt
Bereits seit Oktober 2020 laufen die Bauarbeiten im Auftrag von Hessen Mobil. Erste Bauwerke wie die Überführung der Panoramastraße und der Kreisverkehr zur Anbindung der L 3120 sind bereits fertiggestellt. Die Baustraße für die Talbrücke Reisen und den Tunnel Berkersklamm ist ebenfalls in Betrieb, wobei die Arbeiten am Tunnel erst vor wenigen Wochen begonnen haben, so berichtet mobil.hessen.de.
Die ursprüngliche Fertigstellung des Projekts war für Ende 2027 vorgesehen, doch nun wird mit einer Verschiebung bis zum Sommer 2029 gerechnet. Diese Verzögerungen sind auf längere Genehmigungszeiten, zusätzliche Erkundungsbohrungen sowie erforderliche Bodenverbesserungen zurückzuführen. Dennoch ist mit dem Bergbau der Tunnel Berkersklamm sowie Kisselhöhe in 2025 zu rechnen, gefolgt vom Bau der Talbrücke Reisen im Jahr 2026.
Umweltauswirkungen und wirtschaftliche Bedeutung
Ein zentrales Ziel des Projekts ist die Reduzierung von Lärm- und Abgasbelastungen sowie die Entlastung des Verkehrsaufkommens in Mörlenbach. Der bestehende Straßenverlauf ist derzeit nicht leistungsfähig und stellt eine Herausforderung im Pendlerverkehr dar. Die neue Ortsumgehung, welche etwa 40 Prozent ihrer Strecke über Bauwerke führt, wird die Lebensqualität der Anwohner erheblich steigern und den Wirtschaftsstandort Hessen stärken.
Laut einer aktuellen Analyse zum Tunnelbau in Deutschland besteht ein anhaltender Bedarf, auch in anderen Regionen die Tunnelbaukapazitäten auszubauen. In den letzten Jahren gab es in Deutschland eine signifikante Bautätigkeit im Tunnelbereich, sowohl für Verkehrs- als auch für Versorgungstunnel, was die Wichtigkeit solcher Infrastrukturprojekte unterstreicht. Die Gesamtlänge der Tunnelbauaktivitäten hat im Jahr 2022 zugenommen, was durch die tunnel-online.info bestätigte Daten untermauert.
Insgesamt ist der Bau der Ortsumgehung Mörlenbach an der B 38 nicht nur ein wichtiges Infrastrukturprojekt, sondern auch ein Schritt in Richtung umweltfreundlicherer Verkehrsführungen in Hessen. Die engagierten Bürger und Tunnelbauer stehen daher im Fokus, damit das Vorhaben zügig und unfallfrei abgeschlossen werden kann.