
Der Regionalligist Türkgücü München steht vor einer großen Herausforderung: Für das bevorstehende Heimspiel am Samstag gegen den 1. FC Schweinfurt sucht der Verein verzweifelt nach einer geeigneten Spielstätte. Das Dantestadion ist aufgrund seiner Einstufung als Risikospiel nicht verfügbar, da eine Trennung der Fanlager nicht umsetzbar ist. Auch das Grünwalder Stadion und der Sportpark Heimstetten sind an diesem Tag bereits belegt, wodurch Türkgücü auf der Suche nach Alternativen bleibt. Laut tz.de wird die Anfrage zur Spielverlegung am vergangenen Freitag an den sportlichen Leiter von Schweinfurt, Andreas Brendler, gerichtet.
Ein Tausch des Heimrechts, um das Spiel unter anderen Bedingungen austragen zu können, wird vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) ausgeschlossen, da dies zu Wettbewerbsverzerrungen führen könnte. Andreas Brendler hat zudem eine Verlegung auf einen Wochentag abgelehnt, da viele Spieler berufstätig sind. Somit bleibt der Sonntag als letzte verbleibende Option, um das Spiel auszutragen.
Finanzielle Sorgen und Stadionproblematik
Die Probleme von Türkgücü München sind jedoch nicht nur kurzfristiger Natur. Der Verein sieht sich womöglich hohen Kosten für zukünftige Heimspiele gegenüber. Der Stadt München zufolge soll der Regionalligist einige Partien vor der Winterpause im Olympiastadion austragen. Allerdings ist das Grünwalder Stadion, das von der Stadt betrieben wird, für den Verein nur für maximal zwölf Heimspiele pro Saison zugelassen. Für jedes gefallene Spiel im Olympiastadion wird Türkgücü voraussichtlich 25.000 Euro Miete zahlen müssen, was angesichts der bisherigen Insolvenz des Vereins eine hohe finanzielle Belastung darstellt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat Türkgücü bereits acht Partien im Grünwalder Stadion gespielt.
Die städtische Planung sieht vor, dass das Olympiastadion ab Frühjahr nicht mehr für Fußballspiele zur Verfügung stehen wird. Der Verein hatte angestrebt, sein Kontingent im Grünwalder Stadion vollständig auszuschöpfen, um danach nach günstigeren Alternativen zu suchen. Doch aufgrund von finanziellen Engpässen ist dies nun nicht mehr möglich.
Regelungen der Regionalliga
Die Situation von Türkgücü München ist eingebettet in die spezifischen Zulassungsvoraussetzungen der Regionalligen in Deutschland. Während die Regionalliga Nord keine Mindestgröße für Stadien verlangt, müssen in den Regionalligen Bayern und anderen sieben unterschiedliche Kriterien eingehalten werden. Diese umfassen unter anderem eine Mindestanzahl von 2.500 Zuschauerplätzen, darunter auch eine bestimmte Anzahl an überdachten Sitzplätzen sowie spezifische Anforderungen an die Gästefans. Für einen Aufstieg in die 3. Liga sind strenge Kriterien im DFB-Zulassungsverfahren erforderlich, darunter eine Mindeststadionkapazität von 5.001 Plätzen und ein vollständiger Fanbeauftragter.
Die aktuellen Schwierigkeiten von Türkgücü verdeutlichen nicht nur die Herausforderungen, mit denen der Verein konfrontiert ist, sondern auch die größeren strukturellen Probleme im deutschen Amateurfußball. Der Verein steht nicht nur sportlich unter Druck, als Tabellenletzter der Regionalliga Bayern hat er zudem dringenden Punktbedarf für den Klassenerhalt. In Anbetracht dieser Faktoren bleibt abzuwarten, ob Türkgücü München eine Lösung für die anstehenden Herausforderungen finden kann.