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Trumps Zollchaos: Falscher Bericht bringt Wall Street kurz zum Erholen

Präsident Trump steht erneut im Fokus, da seine umstrittene Zollpolitik die US-Börsen belastet. Ein falscher Bericht sorgte kurzzeitig für Verwirrung. Welche Auswirkungen sind zu erwarten?

Die US-Börsen stehen derzeit unter erheblichem Druck, insbesondere aufgrund der umstrittenen Zollpolitik von Präsident Donald Trump. Ein kürzlich veröffentlichter falscher Bericht sorgte am Montag kurzzeitig für eine Erholung an der Wall Street, hielt jedoch nur etwa eine halbe Stunde an, bevor die Verwirrung zurückkehrte. LVZ berichtet, dass Trump ein Aussetzen der Zölle in der aktuellen Diskussion kategorisch abgelehnt hat und die Spekulationen darüber als Fake News bezeichnet wurden. Bislang ist unklar, wie der Ursprung des falschen Berichts, der auf eine missverständliche Aussage von Kevin Hassett zurückzuführen war, faktisch zustande kam.

Donald Trump hatte am 12. Dezember 2024 die Eröffnungsglocke an der Wall Street geläutet, und seither schwanken die Märkte stark. Börsianer hatten anfänglich auf Steuersenkungen und eine Deregulierung gesetzt, was zu einem Anstieg der Börsenkurse um drei Billionen Dollar seit seiner Wahl führte. Doch nach drei Monaten des Börsenbooms sind die Erwartungen gedämpft. Die Unsicherheit, die Trumps häufigen Ankündigungen über Zölle folgen, wurde von Finanzexperten als schädlich für die Märkte eingeschätzt. Während die wichtigsten Indizes seit dem Amtsantritt von Trump am 20. Januar 2025 signifikante Verluste erlitten haben — Dow Jones um 6 %, S&P 500 um 7 % und Nasdaq um 10 % —, ist Julia Coronado von MacroPolicy Perspectives überzeugt, dass diese Abwärtsentwicklung eine direkte Folge von Trumps Zollpolitik darstellt. Tagesschau berichtet.

Die Auswirkungen der Zollpolitik

Die Zollpolitik des Präsidenten hat weitreichende Konsequenzen, nicht nur für die USA. Ab Dienstag unterliegen Exporte aus Kanada und Mexiko nach den USA einem Strafzoll von 25 Prozent, und Trump hat die Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent verdoppelt. Diese Entscheidungen führen bereits zu Gegenmaßnahmen; Kanada hat angekündigt, Gegenzölle auf US-Produkte im Umfang von 30 Milliarden US-Dollar zu verhängen, die innerhalb von 21 Tagen auf 155 Milliarden US-Dollar steigen sollen. Die Verhandlungen zwischen den Ländern verschärfen sich, während China Vergeltungsmaßnahmen, insbesondere Zölle auf Agrarprodukte, angekündigt hat. Finanzpraxis erklärt, dass Deutschland unter diesen Umständen ebenfalls leidet, mit möglichen Rückgängen im Bruttoinlandsprodukt von bis zu 0,4 Prozent bis 2026.

Die Automobilbranche in Deutschland könnte besonders stark betroffen sein, da die Lieferketten für Fahrzeuge durch die erhöhten Zölle bei mexikanischen Exporten gefährdet werden. Verbände wie der VDA haben bereits Alarm geschlagen, da höhere Trump-Zölle die Inflation in den USA anheizen könnten, was vor allem einkommensschwache Haushalte trifft. Experten warnen vor der Gefahr, dass die USA in einen umfassenden Handelskrieg hineingezogen werden, was nicht nur die amerikanische Wirtschaft, sondern auch die globale wirtschaftliche Stabilität gefährden könnte.

Die EU-Kommission hat die Politik der Trump-Administration als Bedrohung für die weltweiten Lieferketten kritisiert und hat angekündigt, schnell auf eventuelle neue Zölle auf europäische Waren mit Gegenmaßnahmen zu reagieren. Historisch gesehen reagierte die EU auf US-Strafzölle mit speziellen Abgaben, und die Stärke dieser Reaktion wird künftig davon abhängen, welche weiteren Schritte Trump unternimmt. Die Möglichkeit einer globalen Zollspirale, die Wirtschaft und Inflationen beeinflusst, bleibt ein zentraler Punkt in der Diskussion um die amerikanische Handelspolitik.

Referenz 1
www.lvz.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.finanzpraxis.com
Quellen gesamt
Web: 15Social: 57Foren: 22