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Trumps Zoll-Drohungen: Gefahr für die deutsche Pharmaindustrie!

Donald Trump droht mit Zöllen, die deutsche Pharmaunternehmen stark treffen könnten. Erfahren Sie, wie politische Entscheidungen die Medikamentenpreise und den Pharmaexport in die USA beeinflussen.

Die Präsidentschaftswahlen in den USA im Jahr 2024 könnten weitreichende Folgen für die Pharmabranche haben. Donald Trump, der sich als potenzieller Kandidat sieht, hat bereits mit einschneidenden Maßnahmen gedroht, darunter die Erhebung von Zöllen auf pharmazeutische Produkte. Diese Drohungen würden insbesondere die deutschen Pharmaunternehmen hart treffen. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung stammt etwa 25% der deutschen Pharmaexporte aus den USA, was dieses Land zur größten Abnehmernation macht.

Die deutsche Pharmaindustrie ist stark auf den US-Markt angewiesen, wobei 14,4% der Wertschöpfung direkt mit dem Geschäft in den USA zusammenhängt. Zum Vergleich: In der gesamten deutschen Wirtschaft liegt dieser Wert nur bei 7,3%. Trotz der derzeit niedrigen Zölle im internationalen Handel, die im Durchschnitt bei 1-2% liegen, könnte Trump die Zölle auf bis zu 20% erhöhen. Prognosen zufolge könnte dies die Pharmaexporte um 35% und den Exportsatz insgesamt um 15% dämpfen.

Herausforderungen durch neue Preisregulierungen

Zusätzlich zu den Handelsbedrohungen gibt es neue Regulierungsvorgaben in den USA, die im Rahmen des Inflation Reduction Acts (IRA) implementiert werden. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die hohen Gesundheitsausgaben zu dämpfen. Unter dem IRA wurden bereits Preissenkungen für zehn Medikamente verhandelt, darunter auch Produkte von Bayer und Boehringer Ingelheim. Diese Gesetzgebung könnte dazu führen, dass die Pharmaunternehmen im US-Markt unter Druck geraten, ihre Preise zu senken.

Im Rahmen des IRA sollen Preisverhandlungen für verschreibungspflichtige Medikamente, die durch Medicare abgedeckt sind, in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. Diese Reform zielt darauf ab, die Kosten von Arzneimitteln um etwa 288 Milliarden US-Dollar innerhalb von zehn Jahren zu senken. Ab 2025 sollen beispielsweise die Ausgaben für verschreibungspflichtige Medikamente für über 65-Jährige auf 2.000 US-Dollar jährlich gedeckelt werden.

Die Bedeutung der FDA

Die Diskussion über die künftige Politik der Trump-Administration für die Pharmaindustrie wird auch auf einem Podium während des Financial Times 2024 Global Pharma and Biotech Summit behandelt. Experten wie Sebastian Guth, CEO von Bayer Pharmaceuticals, haben betont, wie entscheidend die FDA (Food and Drug Administration) für die Pharmaindustrie ist. Die Unsicherheit über die künftigen Leitlinien könnte das Geschäftswachstum in diesem Sektor beeinträchtigen und das Innovationstempo verlangsamen.

Die Sorgen über die Gesundheitsreformen in den USA sind bereits groß, denn das US-Gesundheitssystem ist das teuerste weltweit. 2021 entfielen 17,8% des Bruttoinlandsprodukts auf Gesundheitsausgaben, mit Pro-Kopf-Ausgaben von etwa 12.318 US-Dollar. Diese sozialen und ökonomischen Herausforderungen stellen nicht nur die Pharmaunternehmen, sondern auch das gesamte Gesundheitssystem in Frage.

Insgesamt steuert die Pharmaindustrie in Deutschland und weltweit auf ein ungewisses Umfeld zu. Die drohenden Zölle und regulatorischen Veränderungen durch neue US-Gesetzgebungen werfen Fragen auf über die künftige Rezeptur der Branche. Positive Entwicklungen wie eine möglicherweise stärkere Nachfrage nach Generika könnten sich zwar abzeichnen, aber die Unsicherheit bleibt ebenso ein ständiger Begleiter.

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 2
www.medicaleconomics.com
Referenz 3
www.gtai.de
Quellen gesamt
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