
US-Präsident Donald Trump hat am 13. Februar 2025 die Einführung neuer Zölle auf Waren aus verschiedenen Ländern angekündigt. Laut ZVW sollen diese Zölle wechselseitig (reziprok) angehoben werden, insbesondere in Bereichen, in denen die USA derzeit niedrigere Zölle verlangen als ihre Handelspartner. Details zu den neuen Zöllen sollen in den kommenden Monaten ausgearbeitet werden, und das Weiße Haus plant auch eine Überprüfung anderer Handelshemmnisse, wie Mehrwertsteuern und staatliche Subventionen.
Trump hat die neuen Zölle als Instrument zur Korrektur des Handelsungleichgewichts zwischen den USA und anderen Ländern, insbesondere China, angekündigt. Die ersten Zölle könnten sofort nach Abschluss der Identifizierung der betroffenen Länder, innerhalb einer Frist von 180 Tagen, in Kraft treten. Die US-Regierung kritisiert insbesondere die Importzölle der EU auf Autos, wobei die EU 10% Zölle erhebt, während die USA nur 2,5% auf ihre Importe verlangen.
Reaktionen aus Europa
Die Ankündigung hat in Europa Besorgnis ausgelöst. Das Europäische Parlament hat vor Kurzem über die möglichen Auswirkungen dieser Zollerhöhungen auf die transatlantischen Beziehungen debattiert. Führende EU-Abgeordnete forderten eine Fortsetzung der transatlantischen Zusammenarbeit und unterstrichen die Risiken, die von Trumps Handelspolitik ausgehen. Vertreter des Rates und der Europäischen Kommission haben am 12. Februar 2025 über die Zolldrohungen beraten, wie Europarl berichtet.
Filippo Grandi, polnischer Minister für europäische Angelegenheiten, betonte die Bedeutung eines offenen, regelbasierten Handels. Währenddessen wies Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für Internationalen Handel, auf die Möglichkeit von Gegenzöllen hin. Kritiker unter den EU-Vertretern, wie Maroš Šefčovič von der Europäischen Kommission, mahnten, dass die US-Zölle nachteilig für Verbraucher und Unternehmen in Europa seien.
Ökonomische Auswirkungen
Die Auswirkungen der neuen US-Zölle könnten gravierend sein. Eine Studie, die die möglichen Folgen einer zweiten Amtszeit Trumps untersucht, zeigt, dass Zollerhöhungen sowohl in den USA als auch in der EU zu deutlichen Wirtschaftseinbußen führen könnten. Im schlimmsten Fall könnten die US-Wirtschaft 2025 Verluste von etwa 1,5% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erleiden, während die EU-27 und Deutschland sogar noch härter getroffen würden. Laut IW Köln könnte der kumulierte Verlust allein in Deutschland bis zu 180 Milliarden Euro betragen.
Trumps Handelsstrategie zielt darauf ab, bestehende Handelsdefizite zu vermindern und hat das Potenzial, die ohnehin fragilen transatlantischen Beziehungen auf eine harte Probe zu stellen. Gleichzeitig zeigt die EU ihre Entschlossenheit, sich mit geeigneten Maßnahmen zu wappnen, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen und Vergeltung zu üben, falls die US-Zölle tatsächlich in Kraft treten.