
Die nachlassende Zustimmung zu Elon Musk hat mittlerweile auch direkte Auswirkungen auf das Unternehmen Tesla. Wie Welt berichtet, äußern Kritiker zunehmend ihren Unmut über Musk und seine politischen Äußerungen, was in einem signifikanten Rückgang der Verkaufszahlen resultiert. Der Absatz von Tesla ist im vergangenen Jahr erstmals seit über einem Jahrzehnt gesunken. Insbesondere in Europa zeichnen sich alarmierende Trends ab: Im Januar 2023 fiel die Zahl der verkauften Tesla-Fahrzeuge um satte 45 Prozent.
In Kalifornien sank der Absatz um 12 Prozent, während Musk in der gleichen Zeit die Regierung Kaliforniens kritisierte. Deutschland sieht ebenfalls einen beispiellosen Einbruch beim Absatz, mit einem Rückgang der Neuzulassungen um 41 Prozent und einem noch drastischeren Rückgang von 59 Prozent im Januar. Muss man etwa annehmen, dass die Wettbewerber wie VW, Seat und Skoda wieder Marktanteile in Deutschland gewinnen?
Politische Verstrickungen und deren Folgen
Ein Grund für die wachsende Unzufriedenheit kann in Musks politischen Äußerungen und Engagements liegen. Er unterstützt die AfD in Deutschland, eine Partei, die umstrittene Ansichten zu CO2-Emissionen vertritt. Diese politische Verstrickung hat nicht nur in Deutschland von diversen Aktivisten Proteste ausgelöst, sondern auch in den USA. In mehreren Bundesstaaten kam es zu Demonstrationen gegen Tesla.
Zusätzlich warnen Analysen, wie die von Jacob Falkencrone von Saxo, dass die Wahrnehmung von Musk die größte Herausforderung für Tesla darstellt. Eine Umfrage von Bloomberg News zeigt, dass die Meinung zu Musk unter Tesla-Besitzern stark gesunken ist, was sich im Kaufverhalten widerspiegelt. Verbraucher wie Eric Thurber und Micah Barber schließen einen Kauf von Tesla-Fahrzeugen aufgrund von Musks Verhalten aus.
Wirtschaftsexperten glauben jedoch, dass Tesla trotz dieser Herausforderungen optimistisch bleibt. Befürchtungen über Produktionsausfälle aufgrund von Umstellungen bei der Modellreihe Y könnten vorübergehend sein. Das Management erwartet, dass das Autogeschäft im Vergleich zum letzten Jahr wieder wachsen wird, insbesondere mit der geplanten Einführung günstigerer Modelle ab der ersten Hälfte dieses Jahres.
Die Zukunft der Elektromobilität
Parallel zu den Herausforderungen, mit denen Tesla konfrontiert ist, entwickelt sich die Elektromobilität in Deutschland weiter dynamisch. Laut ADAC wird der Markt für Elektrofahrzeuge vielfältiger. Neue Modelle, Finanzierungsangebote und technische Innovationen erleichtern potenziellen Käufern den Einstieg in die E-Mobilität. Die Nachfrage nach Privatleasing und Abonnements steigt, während intelligente Ladesysteme die Integration in das Stromnetz verbessern.
Die Klimaziele der EU stehen ebenfalls im Fokus. Ab 2035 dürfen in der EU nur noch Neuwagen mit klimaneutralen Kraftstoffen zugelassen werden, was den Druck auf die Autoindustrie erhöht. Zudem steht der Marktanteil der Elektroautos mit Batterie in Deutschland unter dem Druck steigender CO2-Vorgaben, die ab Januar 2025 greifen. Es wird erwartet, dass diese Vorgaben den Absatz von Elektrofahrzeugen ankurbeln.
In einer Zeit, in der sich zahlreiche Hersteller auf die Produktion erschwinglicher E-Autos konzentrieren, sehen Unternehmen wie Tesla möglicherweise ihre Marktanteile schwinden. Die Einführung neuer Finanzierungsmodelle und Car-as-a-Service-Konzepte könnte die Nutzerbindung verstärken und den Zugang zur Elektromobilität für breitere Bevölkerungsschichten erleichtern.