
Im Rhein-Sieg-Kreis geht der digitale Wandel voran. Die Städte dieser Region arbeiten aktiv daran, den Status „Smart City“ zu erreichen. Troisdorf nimmt hierbei eine Vorreiterrolle ein. Die seit kurzem eingeführte städtische App „smart:app“ beantwortet bereits Fragen zu Leihfahrrädern, Parkplätzen und Busfahrzeiten, was zeigt, wie Technologie in den Alltag integriert werden kann. Laut Kölner Stadt-Anzeiger startete dieser Transformationsprozess vor gut zwei Jahren unter der Leitung der Stabsstelle Digitalisierung.
Das Engagement der Bürger spielte eine entscheidende Rolle in diesem Prozess. Über 1400 Bürger beteiligten sich an einer Befragung, bei der 350 Projektideen eingereicht wurden. Der Erfolg dieser Zusammenarbeit wurde deutlich, als im Jahr 2023 das „virtuelle Rathaus“ eröffnet wurde. Hier stehen mittlerweile rund 80 Dienstleistungen online zur Verfügung, wodurch die städtische Verwaltung effizienter und zugänglicher gestaltet wird.
Die Rolle der „smart:app“
Die „smart:app“ fungiert als zentrale Plattform für Stadtnachrichten, Veranstaltungen und digitale Dienstleistungen. Neben den genannten Funktionen bietet die App Live-Verfügbarkeiten von Parkplätzen sowie Informationen zu Abfahrts- und Verspätungszeiten von Bus und Bahn. Auch die Integration von Carsharing-Angeboten und E-Ladestationen ist Teil ihres Konzepts. Darüber hinaus wird die Bürgerbeteiligung durch Meinungsabfragen in der App gefördert, wie auf der Webseite der Stadt Troisdorf beschrieben wird (troisdorf.de).
Innovationen wie ein Mängelmelder und die Anzeige von Freizeitveranstaltungen sind weitere Schritte, um das alltägliche Leben in Troisdorf zu verbessern. Begleitend zur Einführung der App fand ein Gewinnspiel statt, bei dem ein iPhone 15 verlost wurde, um das Interesse weiter zu steigern.
Infrastrukturprojekte in der Region
Im Rahmen der Smart-City-Initiative wurden zusätzlich Infosäulen installiert, die Bürger und Besucher über wichtige Mobilitätsknotenpunkte informieren. Während bereits drei dieser Infosäulen aktiv sind, stehen zwei weitere in der Fußgängerzone zur Planung. Innovative Ansätze wie die 25 „cleverem“ Mülleimer, die ihren Füllstand melden, zeigen einen ersten Schritt in Richtung smarter Müllentsorgung. Auch in benachbarten Städten wie Hennef und Siegburg gibt es ähnliche Entwicklungen. In Hennef können Bürger wilden Müll auf einer Smart-City-Karte markieren, während in Siegburg ein Schrankenloses Bezahlsystem für Parkplätze eingeführt wurde.
Die fortschreitende Digitalisierung stellt eine große Herausforderung dar, die jedoch auch viele Möglichkeiten birgt. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unterstützt daher Smart Cities in Deutschland und weltweit. Aktionen wie die „Nationale Dialogplattform Smart Cities“, die im Jahr 2016 ins Leben gerufen wurde, fördern den Austausch von Ideen und Praktiken unter städtischen Akteuren (bmwsb.bund.de).
Durch den finanziellen Rückhalt für Modellprojekte wird die Entwicklung von Smart-City-Strategien bis 2030 gefördert, wobei insgesamt rund 820 Millionen Euro bereitstehen. Das Engagement der Städte zeigt, dass sie den digitalen Wandel ernst nehmen und aktiv gestalten wollen.