
Der Tierheim München sieht sich mit einer traurigen Rekordmarke konfrontiert: Simba, ein achtjähriger Jagdhund-Mischling, lebt seit dem 18. Juli 2018 in den Räumen des Tierheims und hat damit die längste Wartezeit auf eine Adoption erreicht. Die Gründe für Simbas lange Abwesenheit sind vielschichtig und stehen sinnbildlich für die Herausforderungen, mit denen viele Tiere in deutschen Tierheimen konfrontiert sind. Simba wurde damals abgegeben, weil sein Vorbesitzer aufgrund seiner Wohnsituation, in der die Haltung von Hunden nicht erlaubt war, keine Möglichkeit hatte, ihn weiter zu betreuen. Seither wartet er auf ein liebevolles Zuhause.
Der zumindest gesundheitlich auf den ersten Blick beschwerdefreie Hund wiegt 34 Kilogramm und hat eine Schulterhöhe von 65 Zentimetern. Er wird als sensibel, verschmust und gelehrig beschrieben, benötigt jedoch eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Menschen. Bei klaren Regeln zeigt er sich als Musterschüler, allerdings bringt er einen ausgeprägten Jagdtrieb mit, weshalb Hundeverstand und Erfahrung sehnlichst erforderlich sind, um ihn angemessen zu führen.
Herausforderungen für Tierheime
Ein anderer Hund, der ebenfalls ein neues Zuhause sucht, ist Kimi, ein Senior-Jack Russell Terrier, der aufgrund der gesundheitlichen Probleme seiner Besitzerin abgegeben werden musste. Mit einem Geburtsdatum vom 7. Februar 2007 ist Kimi ein lebensfreudiger und menschenbezogener Hund, der viele schöne Momente mit seinen Menschen teilen möchte. Er zeigt jedoch gelegentlich unsaubere Verhaltensweisen und benötigt einen verständnisvollen neuen Besitzer, der ihm die nötige Zuneigung und Führung bieten kann.
Die Situation in deutschen Tierheimen wird zunehmend prekär. Schätzungsweise 80.000 Hunde werden jährlich in Deutschland abgegeben, und viele der etwa 300.000 Tiere in Tierheimen kommen aus verschiedenen Lebenslagen, häufig als Folge von persönlichen Schwierigkeiten ihrer Besitzer. Die Gründe reichen von Umzügen in haustierunfreundliche Wohnungen über finanzielle Probleme bis hin zu familiären Veränderungen. Insbesondere die Coronapandemie hat eine Welle von Adoptionen ausgelöst, die mittlerweile, nach der Rückkehr zur Normalität, auf den Prüfstand gestellt wird: 25 % der Halter, die ein Tier aus einem Tierheim adoptierten, fühlen sich überfordert.
Rolle von Tierheimen in der Gesellschaft
Die Ressourcen in Tierheimen sind oft knapp. Immer wieder stehen diese Einrichtungen vor der Herausforderung, ihre Tierliebe mit kaum ausreichenden Mitteln zu verbinden. Der Tierschutz wird in politischen Agenden häufig vernachlässigt, was die Situation weiter verschärft. Neben finanziellen Aspekten fehlt es auch an ehrenamtlichen Helfern, die dringend benötigt werden, um die Versorgung dieser Tiere zu gewährleisten. Tierheime sind auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen: Adoptionen, Spenden oder ehrenamtliche Tätigkeiten sind wichtige Säulen, die diese Institutionen am Laufen halten.
Interessierte Menschen, die Simba oder Kimi ein neues Zuhause geben möchten, können sich zu den Vermittlungszeiten von 13 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 089 921 000 – 26 beim Tierheim München melden. Die Zukunft dieser Tiere hängt oft von einer einzigen Entscheidung ab, und jeder kann einen Unterschied machen.
Für weiterführende Informationen über Simba kann T-Online konsultiert werden, während weitere Details zu Kimi auf der Website des Tierschutzvereins München zu finden sind: Tierschutzverein München. Zudem bietet Hund und Haustier einen umfassenden Überblick über die Gründe, die zur Abgabe von Hunden in Tierheimen führen.