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Trauma und Kunst: Veranstaltung zur Oder und intergenerationalen Wunden

Am 13. Februar 2025 lädt die Viadrina zu einer Veranstaltung, die sich mit transgenerationalen Traumata und intergenerationeller Familiengeschichte beschäftigt. Ein Kurzfilm und Künstlergespräche stehen auf dem Programm. Seien Sie dabei, wenn neue Perspektiven auf die Oder und ihre Geschichten eröffnet werden.

Am Donnerstag, den 13. Februar wird an der Europa-Universität Viadrina eine Veranstaltung unter dem Titel „TraumaTische GegenWarten, …Oder?!“ stattfinden. Die Organisatoren der Veranstaltung, Katharina Blumberg-Stankiewicz, Kulturwissenschaftlerin und Viadrina-Absolventin, sowie Dr. Alina Kokoschka, Philosophin und Islamwissenschaftlerin, freuen sich, einen Blick auf die komplexen Zusammenhänge von Trauma und Geschichte zu werfen. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr im Gräfin-Dönhoff-Gebäude, Raum 102.

Programmatisch wird der Abend mit einem Kurzfilm „Vom Verschwinden“ des mehrfach ausgezeichneten Regisseurs Sven Johne eröffnet. Der Film thematisiert die intergenerationelle Familiengeschichte im Nachkriegs-Ostdeutschland und führt zu einem anschließenden Künstlergespräch. Johnes Werke haben ihn in der Kunstszene etabliert, und seine Themen sind besonders relevant im Kontext der Geschichten, die über Generationen weitergegeben werden.

Podcast und Fotoausstellung

Im Rahmen der Veranstaltung wird außerdem das Projekt „O-der Töne. Mensch, Land, Fluss – ein Podcast mit uneindeutigen Gesprächen vom Rand der Mitte Europas“ vorgestellt. Der Podcast beinhaltet Gespräche mit Akteuren aus der Doppelstadt und der Viadrina und behandelt die Auswirkungen der Geschichte zwischen Polen und Deutschland sowie gegenwärtige Ereignisse und ökologische Herausforderungen. Ein gemeinsames Anliegen aller Projekte ist es, einen neuen Blick auf die Oder zu ermöglichen, einschließlich künstlerischer, historischer, ökologischer und gesellschaftlicher Perspektiven.

Darüber hinaus wird die Fotoausstellung „Oder-Los“ von Oleksandra Bienert eröffnet. Bienert wurde bereits mit dem Verdienstorden des Landes Berlin 2022 sowie der Pankower Bezirksmedaille 2024 für ihr Engagement in den deutsch-ukrainischen Beziehungen ausgezeichnet. Bei einem Glas Wein haben die Gäste die Möglichkeit, mit den Kunstschaffenden ins Gespräch zu kommen.

Die Weitergabe von Trauma

Ein zentrales Thema bei der Veranstaltung ist das Konzept der transgenerationalen Traumata. Hierbei handelt es sich um seelische Wunden, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Lilli Heinemann, eine Journalistin, hat sich intensiv mit dem Trauma ihrer eigenen Familie auseinandergesetzt. Ihre Recherchen zeigen, wie die Geschichte ihrer Großeltern – insbesondere die Erlebnisse ihres Großvaters, der in einer traumatischen Situation überleben musste, ohne dass darüber innerhalb der Familie offen gesprochen wurde – das aktuelle Leben ihrer Familie beeinflusst.

Psychologin Sandra Konrad erklärt, dass unverarbeitetes Trauma auf verschiedenen Wegen vererbt werden kann, einschließlich genetischer Weitergabe. Neuere Studien aus der Epigenetik zeigen, dass Informationen über Stress und soziale Interaktionen in die Keimzellen gelangen können. Kinder übernehmen oft die Gefühle ihrer Eltern oder Großeltern, auch wenn diese verdrängt werden.

Die Veranstaltung an der Viadrina bietet somit nicht nur Raum für kreativen Austausch, sondern auch für einen tiefen Dialog über die Geschichte und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart. Unterstützt wird das Projekt vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Für weitere Informationen können Interessierte die Links erkunden: Europa-Universität Viadrina, Deutschlandfunk Nova, Deutscher Bundestag.

Referenz 1
www.europa-uni.de
Referenz 2
www.deutschlandfunknova.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
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