
Die Musikwelt hat einen ihrer größten Stars verloren: AnNa R., die charismatische Sängerin des erfolgreichen Duos Rosenstolz, ist überraschend im Alter von 55 Jahren verstorben. Ihr Tod wurde am 17. März 2025 auf dem offiziellen Instagram-Account der Band bekannt gegeben. Rosenstolz, das aus AnNa R. und Peter Plate besteht, prägte die deutsche Musikszene seit den 90er-Jahren und hinterlässt ein beeindruckendes Erbe.
Rosenstolz wurde 1991 in Berlin gegründet. AnNa R. und Peter Plate lernten sich durch den Vermieter von Plates Wohnung kennen und begannen, gemeinsam Lieder zu schreiben. Mit ihrem Debütalbum „Soubrette werd‘ ich nie“ konnten sie anfangs keinen Erfolg verbuchen, doch Songs wie „Ich geh auf Glas“ und „Königin“ erlangten Kultstatus. Die Band trat zunächst vor kleinen Publikum auf, wie bei ihrem ersten Konzert im Oktober 1991 vor 30 Zuschauern in der Galerie Bellevue.
Durchbruch und Erfolge
Der internationale Bekanntheitsgrad von Rosenstolz stieg mit der Single „Herzensschöner“, die 1998 beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest den zweiten Platz belegte und in den Single-Charts den 34. Platz erreichte. Im Jahr 2000 gelang ihnen mit dem Album „Kassengift“ der Sprung auf Platz eins der Offiziellen Deutschen Charts, gefolgt von zahlreichen weiteren Erfolgen.
Besonders herausragend war das Album „Herz“, das 2004 ebenfalls auf Platz eins landete und erstaunliche 59 Wochen in den Charts verweilte. Darin enthalten war die Single „Liebe ist alles“, die Platz sechs der Single-Charts erreichte. Das Album „Das große Leben“ von 2006, das 116 Wochen in den Charts blieb, wurde zum erfolgreichsten Werk der Band mit über einer Million verkauften Exemplaren. Der Hit „Ich bin ich (wir sind wir)“ erreichte hierbei den zweiten Platz der Singlecharts.
- Erfolgreiche Alben und deren Platzierungen:
- „Kassengift“ (2000) – Platz 1
- „Herz“ (2004) – Platz 1
- „Das große Leben“ (2006) – Platz 1
- „Die Suche geht weiter“ (2008) – Platz 1
- „Wir sind am Leben“ (2011) – Platz 1
Peter Plate sah in seinen Erinnerungen an AnNa R. die gemeinsame Zeit als eine der schönsten in seinem Leben. Ihre Lieder spiegeln nicht nur persönliche Geschichten wider, sondern sie beziehen auch klar politische Stellung, wie etwa zu Themen wie der Homo-Ehe und dem Irak-Krieg.
Engagement und kultureller Einfluss
Rosenstolz standen nicht nur für musikalischen Erfolg. Sie engagierten sich auch aktiv für soziale Projekte, wie die Unterstützung von AIDS-Hilfsprojekten in Deutschland. Ein bemerkenswerter Beitrag war ihr Song „Willkommen“, der im Soundtrack des Films „Sommersturm“ zu hören war. Im Laufe ihrer Karriere erhielt die Band mehrere Auszeichnungen, darunter den Echo für die beste Künstler-Web-Seite und die Goldene Kamera in der Kategorie Pop national.
In den letzten Jahren gab es immer wieder Anzeichen für Rückkehr und neue Projekte. Im August 2018 meldeten sie sich mit dem Song „Wenn es jetzt losgeht“ zurück, gefolgt von einem Best-of-Album. Doch trotz ihrer Erfolge war die Band nie von persönlichen Herausforderungen verschont geblieben. Peter Plate gab im Februar 2009 bekannt, dass er am Burnout-Syndrom erkrankt sei, was zu einer vorübergehenden Auszeit führte.
Rosenstolz bleibt jedoch auch nach dem Tod von AnNa R. eine faszinierende und wichtige Größe in der Musiklandschaft Deutschlands. Ihr Einfluss und ihr Vermächtnis werden noch lange spürbar sein und inspirieren künftige Generationen. Gala hebt hervor, wie sehr AnNa R. und Peter Plate mit ihrer Musik verbunden waren und welchen tiefen Eindruck sie hinterlassen haben. Ihr Mix aus Pop und Rock, gepaart mit tief emotionalen und auch provokanten Texten, wird unvergessen bleiben.