
Am 22. Januar 2025 ereignete sich in Aschaffenburg ein tragischer Messerangriff, bei dem ein 41-jähriger Mann und ein nur zwei Jahre alter Junge ums Leben kamen. Der Tatverdächtige ist ein 28-jähriger, polizeibekannter Flüchtling aus Afghanistan. Laut Behörden hätte er bereits abgeschoben werden sollen, jedoch kam es nicht zu dieser Maßnahme. Der Vorfall hat nicht nur eine Welle der Trauer, sondern auch politische Diskussionen über die innere Sicherheit in Deutschland ausgelöst. Besonders umstritten sind die Zuständigkeiten zwischen den Landes- und Bundesbehörden, die im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit des Täters stehen.
Die Familie des getöteten Jungen nahm in Frankfurt Abschied. Über 1.000 Menschen versammelten sich am Samstagnachmittag zu einem Totengebet in einer Moschee der Stadt, da die örtliche Moschee in Aschaffenburg für die große Trauergemeinde zu klein war. Das Totengebet wurde vom Frankfurter Islamischen Verein Tarik ben Ziad organisiert und über soziale Medien bekannt gegeben. In Aschaffenburg halten unterdessen Gedenkveranstaltungen an, während im Park des Vorfalls Blumen und Kerzen niedergelegt werden.
Politische Reaktionen
Die Messerattacke hat die Politik auf den Plan gerufen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sind für eine zentrale Trauerfeier am kommenden Sonntag angekündigt. CSU-Politikerin Andrea Lindholz fordert dringend eine bessere Abstimmung zwischen den Behörden im Umgang mit psychisch kranken ausländischen Straftätern und kritisiert die Überlastung des Systems. Zudem drängt sie auf einen faktischen Einreisestopp.
Die Aufarbeitung des Vorfalls erfolgt nicht nur auf kommunaler Ebene. Bundeskanzler Olaf Scholz plant am 29. Januar eine Regierungserklärung, in der auch die Themen Sicherheit und Messerangriffe behandelt werden sollen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann wehrt sich gegen Vorwürfe, dass es bei den Abschiebungen Versäumnisse gegeben habe, und betont, dass die Behörden konsequent handeln müssen. In diesem Zusammenhang hat die Bayerische SPD eine lückenlose Aufklärung gefordert.
Zunahme von Messerangriffen in Deutschland
Die Vorfälle in Aschaffenburg stehen nicht isoliert da. Im Jahr 2023 wurde eine Zunahme von Messerangriffen in Deutschland festgestellt, mit einem markanten Anstieg bei den Delikten der gefährlichen und schweren Körperverletzung um 9,7 Prozent und bei Raubdelikten um 16,6 Prozent. Dies beunruhigt nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Sicherheitsbehörden. Ein möglicher Zusammenhang könnte in sozialen und wirtschaftlichen Spannungen sowie in einem gestiegenen Migrationsgeschehen liegen.
Besonders auffällig ist, dass in fast allen Bundesländern (außer Brandenburg) mehr Messerangriffe verzeichnet wurden, wobei der Anteil der Tatverdächtigen mit nichtdeutscher Nationalität in vielen Fällen bei 33 bis 50 Prozent liegt. Die diskutierte nationalitätsspezifische Analyse der Kriminalität zeigt, dass der Anteil ausländischer Täter bei Messerangriffen überrepräsentiert ist, was jedoch durch soziale und wirtschaftliche Faktoren und nicht allein durch die Nationalität selbst erklärt wird.
Die Tragödie in Aschaffenburg hat erneut den Fokus auf die dringend notwendigen Reformen im Umgang mit gefährlichen Straftätern und dem damit verbundenen Sicherheitsmanagement gelenkt. Angesichts der wachsenden Anteilnahme der Bevölkerung ist es nun an der Zeit, dass die zuständigen Behörden klare Maßnahmen ergreifen und die öffentliche Sicherheit in den Vordergrund stellen.