
Virginia (39) und Andrew Weiß (45), bekannt aus der VOX-Reihe „Goodbye Deutschland!“, trauern um ihre ungeborenen Zwillinge. Die Auswandererfamilie aus Zypern meldete sich auf Instagram, um die tragische Nachricht zu teilen. Vor sechs Wochen hatten sie noch ein Ultraschallbild mit zwei Fruchthöhlen gepostet, das Anlass zu großer Hoffnung gab. Doch nach einem weiteren Arztbesuch war die Ernüchterung groß: Eine der Fruchthöhlen war leer und die andere entwickelte sich nicht weiter. Erst nach sieben Tagen des Bangens erhielten sie die bittere Gewissheit, dass die Schwangerschaft nicht fortgeführt werden kann. Virginia Weiß hatte am Montag bereits einen Termin, um Abschied zu nehmen, und erklärte, sie versuche, das Erlebte zu verarbeiten und nach vorne zu blicken. In den sozialen Medien erhielt die Familie viel Zuspruch von Followern und anderen Influencern.
Die Emotionalität dieser Situation wird besonders vor dem Hintergrund der Risiken bei Zwillingsschwangerschaften deutlich, die als Risikoschwangerschaften eingestuft werden. Experten betonen, dass diese Schwangerschaften oft komplizierte Verläufe haben. Laut der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) ist eine frühzeitige Identifikation und enge Betreuung unerlässlich. Die neue AWMF-Leitlinie zur Überwachung von Zwillingsschwangerschaften gibt wichtige Empfehlungen zur besseren Versorgung von Müttern und ungeborenen Kindern.
Risiken bei Zwillingsschwangerschaften
Zwillingsschwangerschaften bringen zahlreiche Risiken mit sich. Dazu zählen unter anderem Fehlbildungen, Frühgeburten und gesundheitliche Komplikationen wie Bluthochdruck oder Schwangerschaftsdiabetes. Der Höchstgrad der Risiken ist im ersten Trimester, wo auch die Wahrscheinlichkeit für Fehlgeburten über dem Durchschnitt liegt. Bei einer eineiigen Zwillingsschwangerschaft können die Babys sogar „verschwinden“, was als Vanishing Twin Syndrome bekannt ist. Hierbei kann es passieren, dass eines der Zwillinge vom Körper der Mutter resorbiert wird.
Ein weiterer Aspekt ist, dass 50 % der Zwillinge vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden und somit oft Frühgeborene sind. Beispielsweise wurden fünflinge in der 29. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt geboren. In solchen Fällen ist eine enge medizinische Überwachung vonnöten, um die Gesundheit der Kinder zu gewährleisten.
Die Nachfrage nach Informationen über Zwillingsschwangerschaften wächst, nicht zuletzt durch steigende Geburtenraten von Mehrlingen, die sich seit 1977 verdoppelt haben. Hauptursachen sind das zunehmende Durchschnittsalter von Müttern und die häufigere Anwendung von künstlichen Befruchtungen, was auch zu einer höheren Wahrscheinlichkeit von Mehrlingsschwangerschaften führt.
Die Tragödie von Virginia und Andrew Weiß verdeutlicht die Herausforderungen und Emotionen, die Schwangere und Familien durchleben, besonders in solch sensiblen Situationen. Auch wenn die Mehrheit der Zwillinge gesund zur Welt kommt, bleibt die Sorge um Risikoschwangerschaften ein ernstes Thema. Zahlreiche Experten raten, Schwangere, insbesondere bei Zwillingsschwangerschaften, in die Hände von Fachärzten zu geben und regelmäßige Ultraschalluntersuchungen durchzuführen.