
Am Dienstag nachmittag kam es in Ubstadt-Weiher, Baden-Württemberg, zu einem folgenschweren Unfall zwischen einem Tanklaster und einer Stadtbahn, der drei Todesopfer forderte. Die Kollision ereignete sich an einem unbeschrankten Bahnübergang auf der Landesstraße 55, wie faz.net berichtet. Opfer des tragischen Geschehens sind die 59-jährige Bahnfahrerin sowie zwei Fahrgäste, deren Identität derzeit noch nicht abschließend geklärt ist. Beide Fahrzeuge brannten nach dem Zusammenstoß vollständig aus.
Der 49-jährige Fahrer des Tanklastwagens zog sich bei dem Unfall schwere Verletzungen zu und wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Mindestens zehn weitere Fahrgäste, die sich in der Stadtbahn befanden, erlitten leichte Verletzungen und wurden vor Ort durch die Rettungskräfte versorgt. Die Umstände des Unfalls sind weiterhin unklar, wodurch auch die Ermittlungen zur genauen Unfallursache andauern.
Folgen des Unfalls
Die Polizeiarbeit und Bergungsmaßnahmen zogen sich bis nach Mitternacht. Eine Spezialfirma wurde mit dem Abtransport des ausgebrannten Tanklaster beauftragt, während die Bergung der Stadtbahn am folgenden Morgen fortgeführt wurde. Aufgrund des Unfalls bleibt die Bahnstrecke der Linien S31 und S32 zwischen Zeutern und Odenheim für mehrere Tage gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet, um die Mobilität für die Anwohner und Reisenden aufrechtzuerhalten.
Die Gemeinde Ubstadt-Weiher, die zwischen Karlsruhe und Heidelberg liegt, hat etwa 13.400 Einwohner. In der Folge des Unfalls gab es zunächst Verwirrung über die Art der betroffenen Bahn, da die Polizei anfänglich von einer Straßenbahn sprach, jedoch später klarstellte, dass es sich um eine Stadtbahn handelte.
Sicherheitsaspekte an Bahnübergängen
Der Unfall in Ubstadt-Weiher wirft auch ein Licht auf die generellen Sicherheitsvorkehrungen an Bahnübergängen. Laut dvr.de sind Unfälle an Bahnübergängen zwar im Vergleich zu Gesamtunfällen im Straßenverkehr selten, jedoch oft von schwerem Ausmaß. Im Jahr 2016 registrierte man in Deutschland 995 Unfälle an schienengleichen Bahnübergängen mit Personenschaden, darunter 46 Tote und 1.367 Verletzte.
Besonders riskant sind unbeschrankte Bahnübergänge, an denen etwa 30 % der Unfälle mit Personenschäden im Eisenbahnverkehr geschehen. Die Sicherheitsstandards an diesen Übergängen sind in der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) geregelt, doch viele ungeschützte Übergänge benötigen dringend eine technische Sicherung.
Um solche Vorfälle in Zukunft vorzubeugen, sind Empfehlungen im Umlauf, die eine Verbesserung der Sicherheit an Bahnübergängen fordern. Dazu gehören unter anderem der Einsatz von Rotlichtüberwachungsanlagen und die bauliche Trennung von Fahrbahnen.
Die tragischen Ereignisse in Ubstadt-Weiher verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, die Sicherheit an Bahnübergängen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern, um derartige Unfälle in Zukunft zu verhindern. Der Einsatz der Rettungskräfte sowie die Reaktion der Behörden zeigen, wie wichtig schnelle Maßnahmen im Fall eines Unglücks sind, um die Verletzten zu versorgen und die Ursachen des Unfalls schnell zu klären.