
In Argentinien hat ein massives Unwetter zu erschütternden Verlusten geführt. Heftige Regenfälle in der Stadt Bahía Blanca, die am Freitag einsetzten, forderten mindestens 16 Menschenleben. Unter den Opfern befinden sich mehrere Personen, die aufgrund von starken Niederschlägen in einer Sporthalle während eines Skate-Festivals eingeschlossen waren, als das Dach einstürzte. In der Region, die etwa 330.000 Einwohner zählt, wurden binnen 24 Stunden 210 Millimeter Regen registriert – das entspricht rund einem Drittel des Jahresdurchschnitts. Bürgermeister Federico Susbielles bestätigte die Zahl der Toten auf der Nachrichtenplattform X und warnte vor weiteren Gefahren durch die extremen Wetterbedingungen, die Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h mit sich brachten.
Aktuell suchen Rettungskräfte nach Vermissten, darunter zwei Mädchen und zwei Erwachsene. Die gesamte Stadt steht nahezu unter Wasser: Straßen, Häuser und sogar Krankenhäuser sind Überflutungen ausgesetzt. Diese extreme Lage führte zur Evakuierung von mehr als 1450 Menschen. Um die Bevölkerung zu schützen, wurden Notunterkünfte eingerichtet, während weitere Hilfsmaßnahmen in Höhe von 10 Milliarden Pesos (rund 8,6 Millionen Euro) genehmigt wurden, um die Schäden zu beheben.
Evakuierungen und Infrastrukturprobleme
In Bahía Blanca sind nicht nur die Menschen betroffen. Überflutete Straßen haben den öffentlichen Nahverkehr zum Erliegen gebracht und den Flughafen geschlossen. Mehrere Krankenhäuser mussten evakuiert werden, und Dutzende Familien haben in Notunterkünften Zuflucht gesucht. Videos, die in sozialen Netzwerken kursieren, zeigen die verheerenden Auswirkungen des Sturms: Heftige Windböen und starker Regen haben die Stadt fest im Griff.
Das Unwetter hat auch im Großraum Buenos Aires erhebliche Schäden angerichtet. Hier stürzten zahlreiche Bäume und Strommasten um, was dazu führte, dass vorübergehend 50.000 Haushalte ohne Strom waren. Ein weiteres Unglück ereignete sich auf einer Party in der Pferderennbahn, bei der eine Bühnenstruktur zusammenbrach und mindestens 15 Personen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Der Klimawandel als Hintergrundfaktor
Diese jüngsten Extremwetterereignisse in Argentinien stehen im Kontext einer global zunehmenden Häufigkeit solcher Phänomene, was laut dem Weltklimarat (IPCC) zum großen Teil auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Ein Bericht aus dem Jahr 2021 belegt, dass die Oberflächentemperatur der Erde schneller steigt als je zuvor in den letzten 2000 Jahren. Die Zunahme von Starkregen und anderen extremen Wetterereignissen wird zunehmend als direkte Folge der globalen Erderwärmung angesehen.
In diesem Sinne wird prognostiziert, dass Küstenüberschwemmungen, die früher einmal in einem Jahrhundert auftraten, zukünftig jährlich auftreten könnten. In Anbetracht von Meldungen über die Hochwasserkatastrophe in Deutschland 2021, die über 180 Menschenleben forderte, wird klar, dass auch andere Regionen zunehmend betroffen sind. Experten betonen, dass menschliche Aktivitäten, wie Bodenversiegelung und Flussbegradigungen, die Situation nur verschärfen und fordern einen fokussierten Ansatz für den Klimaschutz.
Präsident Javier Milei hat die Bewohner von Risikozonen aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben, während Sicherheitskräfte und Soldaten die Rettungsmaßnahmen unterstützen. Die aktuelle humanitäre Krise in Bahía Blanca erinnert uns daran, wie elementar der Schutz vor Naturkatastrophen ist und wie wichtig es ist, den Klimawandel ernst zu nehmen und schnell zu handeln.