
Herbert Mertin, der rheinland-pfälzische Justizminister, ist am 21. Februar 2025 im Alter von 66 Jahren überraschend verstorben. Dies wurde von einem Sprecher des FDP-Landesverbands mitgeteilt. Mertin kollabierte während einer Feierstunde für ehrenamtliche Richter in Koblenz, wo er umgehend ins Krankenhaus gebracht wurde, jedoch wenig später verstarb. Wie Ruhr24 berichtet, war Mertin eine prägende Figur in der rheinland-pfälzischen Justizpolitik und hinterlässt ein bedeutendes Erbe.
Geboren am 29. April 1958 in Temuco, Chile, kehrte Mertin 1971 mit seiner Familie nach Deutschland zurück und ließ sich in Rheinland-Pfalz nieder. Er machte sein Abitur am Martinus-Gymnasium in Linz am Rhein und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Mainz und Bonn. Der Eintritt in die FDP im Jahr 1983 markierte den Beginn seiner politischen Laufbahn, und 1996 wurde er in den Landtag gewählt. Sein erstes Amt als Justizminister übernahm er 1999 und hielt es bis 2006 inne. Mertin kehrte 2016 erneut in diese Position zurück, wo er bis zu seinem Tod diente.
Politische Laufbahn und Engagement
Während seiner Zeit im Landtag von Rheinland-Pfalz setzte sich Mertin als Verfechter der Bürgerrechte und einer unabhängigen Justiz ein. Seine Rückkehr als Justizminister in der ersten Ampelkoalition unter der SPD-Politikerin Malu Dreyer wurde im Jahr 2016 vollzogen, und er blieb bis zu seinem Tod im Amt. Mertin war bekannt für seine Rolle als „heimlicher Oppositionsführer“ während der SPD-Alleinregierung von 2006 bis 2011. Besonders erwähnenswert ist auch sein Einsatz während der Corona-Pandemie, als er sich für eine schnelle Rücknahme der Grundrechtseingriffe einsetzte, wie Tagesschau hervorhebt.
Von 2006 bis 2011 war Mertin Fraktionsvorsitzender der FDP-Landtagsfraktion. Nach einer Niederlage bei der Landtagswahl 2011 zog er sich vorübergehend aus dem politischen Leben zurück, bis er 2016 wieder zum Justizminister ernannt wurde. Bei der Landtagswahl 2021 wurde die Ampelkoalition in Rheinland-Pfalz bestätigt, und Mertin blieb als dienstältester Justizminister der Bundesländer im Amt. In seiner Laufbahn war er aufgrund seiner Expertise und seines Engagements respektiert.
Privatleben und Vermächtnis
Herbert Mertin hinterlässt seine Frau und vier erwachsene Söhne. Sein Leben wurde geprägt von den Werten der Rechtsstaatlichkeit und dem unermüdlichen Einsatz für die Justiz. Wie in seiner Biografie auf Wikipedia dokumentiert, war Mertin auch außerhalb der Politik aktiv, etwa als Mitglied des Deutschen Ethikrates und in verschiedenen Ämtern innerhalb der FDP.
Sein Tod hinterlässt eine Lücke in der rheinland-pfälzischen Politik, und sein Vermächtnis wird als bedeutender Beitrag zur Rechtsprechung und zu den Bürgerrechten in Erinnerung bleiben.