
Nach dem tragischen Anschlag in München, bei dem am 17. Februar 2025 ein mutmaßlicher Täter mit seinem Auto in eine Menschenmenge fuhr, wurden zwei Menschen getötet, darunter ein zweijähriges Kind und dessen 37-jährige Mutter. Der Angriff hat in der Stadt eine Welle der Trauer ausgelöst, und viele Münchener haben provisorische Gedenkstätten mit Blumen und Kerzen in der Nähe des Tatorts errichtet. Der 24-jährige afghanische Täter, der bei seiner Festnahme „Allahu akbar“ rief und betete, hat inzwischen zugegeben, die Menschen absichtlich angefahren zu haben und befindet sich in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet, da diese Tat die innere Sicherheit der Bundesrepublik gefährdet. Die getötete Frau war in Deutschland geboren und aufgewachsen und arbeitete als Ingenieurin, während ihre Familie wünscht, dass der Tod ihrer Angehörigen nicht für politische Zwecke instrumentalisiert wird.
Die schockierenden Ereignisse haben die Debatte über Migrationspolitik in Deutschland erneut angeheizt. Bundeskanzler Olaf Scholz hat Sofortmaßnahmen gefordert und die Abschiebung des Attentäters angekündigt. CSU-Chef Markus Söder hat auf die Notwendigkeit von Verhandlungen mit den Taliban gedrängt, um die Abschiebungen nach Afghanistan zu ermöglichen, und spricht von einem „Afghanistan-Sofortplan“. Viele, einschließlich der innenpolitischen Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, Lamya Kaddor, haben jedoch Bedenken geäußert, dass diese Forderungen voreilig sind. Kaddor steht der Idee entgegen, dass man schnell Abschiebungen durchführen sollte, bevor die Ermittlungen abgeschlossen sind, und betont, dass diese nur das Symptom und nicht die zugrunde liegenden Ursachen bekämpfen.
Politische Reaktionen und Forderungen
Die politischen Reaktionen auf den Anschlag sind vielfältig. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat eingeräumt, dass es bei dem Täter vorher keine Auffälligkeiten gegeben habe. Er fordert gleichzeitig eine Erweiterung der rechtlichen Möglichkeiten zur Bekämpfung extremistischer Inhalte im Internet. Dies schließt eine Diskussion darüber ein, wie extremistische Ideologien besser identifiziert werden können, da der ehemalige Präsident des Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, vor der Gefahr von radikalisierten Einzeltätern gewarnt hat, die eine größere Bedrohung als organisierte Terrorzellen darstellen. Haldenwang sieht in der gescheiterten Integration vieler Täter ein verbindendes Element.
Der Anschlag in München ist nicht der erste seiner Art in Deutschland. In den letzten Jahren gab es eine Reihe von islamistischen Anschlägen, die immer wieder die Diskussion über Migration, Integration und die Gefahren des Extremismus neu entfachen. Ein Beispiel ist der Messerangriff in Solingen im August 2024, der drei Todesopfer forderte und die Debatte um die Sicherheit im öffentlichen Raum anheizte. In diesem Kontext wird die Wirksamkeit und Angemessenheit der bestehenden Sicherheits- und Asylpolitiken in Deutschland heftig diskutiert.
Der Anschlag in München hat somit nicht nur tragische Verluste gefordert, sondern auch eine umfassende politische Diskussion über die Gefahren des Extremismus und die Herausforderungen bei der Integration von Migranten in Deutschland angestoßen. In der aktuellen Lage ist deutlich, dass die dramatischen Ereignisse von heute weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft sowie für die Sicherheitsarchitektur des Landes haben könnten.