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Traditionsmetzgerei Feichtenbeiner in Aalen schließt – was nun?

Im Aalener Mercatura schließt die Metzgerei Feichtenbeiner am 28. Februar 2025. Diese Entscheidung spiegelt den Rückgang im Fleischer-Handwerk im Ostalbkreis wider. Neun Mitarbeiter sind betroffen.

Die Metzgerei Feichtenbeiner im Aalener Mercatura wird am 28. Februar 2025 ihre Türen schließen. Der Rückgang im Fleischer-Handwerk im Ostalbkreis ist unumstritten, denn dies ist bereits die zweite Schließung innerhalb kurzer Zeit. Zuvor musste die Traditionsmetzgerei Schenk in Ellwangen schließen. Benjamin Feichtenbeiner, Betreiber der Metzgerei und Pizza-Automaten, hat die Kunden über diese Entscheidung informiert und bietet bis zur Schließung einen Rabatt von 10 Prozent an, um sich für 14 Jahre Kundentreue zu bedanken. Diese Schließung wirft ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten, mit denen das Handwerk konfrontiert ist.

Die Landmetzgerei Feichtenbeiner hatte bereits im Jahr 2017 Insolvenz angemeldet und musste die Firmenstruktur drastisch reduzieren. Nach der Insolvenz wurde die Metzgerei als „Eat & Meat“ neu gegründet und von Benjamin Feichtenbeiner übernommen. Doch auch im Februar 2025 wurde bekannt, dass „Eat & Meat“ erneut insolvent ist. Der Aalener Rechtsanwalt Tobias Humpf wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Insgesamt sind neun Mitarbeiter von der Insolvenz betroffen, die lediglich die GmbH in Aalen betrifft. In der Aalener Innenstadt bleibt nur noch die Metzgerei Kurz aktiv.

Auswirkungen auf den lokalen Markt

Die Schließung der Metzgerei Feichtenbeiner ist Teil eines größeren Trends, der zahlreiche Metzgereien im Ostalbkreis betrifft. So musste die Metzgerei Schuster nach einem Brand im Jahr 2021 ebenfalls schließen, und die Metzgerei Ruck folgte im Juni 2022. Diese Entwicklungen haben zu einer besorgniserregenden Anzahl von Leerständen geführt, insbesondere im Mercatura, wo nach dem Auszug des Cosmo-Shops und der Frozen Coffeebar „Coffreez“ zusätzliche Flächen frei werden.

Centermanager Arne Schiek äußerte, dass keine konkreten Aussagen zur Zukunft des Mercatura nach der Schließung der Metzgerei getroffen werden können. Der Markt steht vor Herausforderungen, die nicht nur auf lokale Unternehmen beschränkt sind. Der Rückgang in der Fleischerei-Branche ist auch im Kontext anderer regional bekannter Metzgereien zu sehen.

Branchenweite Schwierigkeiten

In Deutschland kämpfen mehrere Metzgereien mit den gleichen Problemen. So ermittelt etwa die Staatsanwaltschaft Essen gegen die Metzgerei-Kette „Wurst König“ wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung. Vor Weihnachten wurden alle 16 Filialen über Nacht geschlossen, und viele Mitarbeiter warten seit Monaten auf ihre Löhne. Der Kontakt zur Geschäftsführung erfolgt nur über WhatsApp, was das Vertrauen in das Unternehmen weiter untergräbt.

Ein weiteres trauriges Beispiel ist die Fleischerei Holzapfel in Thüringen, die seit 1815 besteht. Diese Traditionsmetzgerei meldete Insolvenz an und steht vor dem Aus. Rund 80 Mitarbeiter werden voraussichtlich ihre Jobs verlieren, da die steigenden Rohstoffpreise und der Rückgang der Nachfrage das Unternehmen in eine ausweglose Lage brachten. Trotz loyaler Kundschaft konnte Holzapfel den wirtschaftlichen Herausforderungen nicht standhalten und plant eine Schließung aller neun Filialen.

Die Schließungen in Aalen, die Ermittlungen gegen „Wurst König“ und die Insolvenz der Fleischerei Holzapfel zeigen, dass die Fleischerei-Branche in Deutschland vor massiven Herausforderungen steht. Die Gründe sind vielfältig und reichen von finanziellen Engpässen über hohe Rohstoffpreise bis hin zu einer abnehmenden Nachfrage, die sich nachhaltig auf die traditionsreichen Betriebe auswirkt.

Die Schließung der Metzgerei Feichtenbeiner ist somit nicht nur ein Verlust für die Lokalgemeinschaft, sondern auch Teil eines insgesamt besorgniserregenden Trends, der viele Metzgereien in der Region betrifft.

Schwäbische Post berichtet, dass …
Chip informiert über die Ermittlung gegen „Wurst König“ …
T-Online berichtet über die Insolvenz der Fleischerei Holzapfel …

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
www.chip.de
Referenz 3
www.t-online.de
Quellen gesamt
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