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Tote Schafe in Vorpommern: Ist der Wolf zurück oder krank?

In Vorpommern wurden über zehn tote Schafe entdeckt. Ein Schäfer schließt einen Wolfsangriff aus und vermutet Krankheiten als Ursache. Sorgen um Wölfe nehmen zu.

In Vorpommern sorgt ein Vorfall mit toten Schafen für Besorgnis unter den Anwohnern. Ein Schäfer hat seit Sonntagabend mehr als zehn tote Schafe auf Wiesen zwischen Zarnekla und Drosedow gesammelt. Der Besitzer der Herde, der anonym bleiben möchte, zeigt sich traurig über die Situation. Spaziergänger berichten von den tot aufgefundenen Tieren und äußern Sorgen über einen möglichen Wolfsangriff. Die Situation wurde von Helmut Spihalla, einem Stadtvertreter in Loitz, der Bürgermeisterin Christin Witt gemeldet. Diese informierte daraufhin am Sonntag die Leitstelle und das Veterinäramt des Kreises.

Der Schäfer selbst schließt jedoch einen Wolfsangriff aus. Er vermutet, dass die Tiere krank waren und durch Vögel bereits geschwächt worden sind, was die Annahme eines Wolfsangriffs hervorrief. Um die Todesursache zu klären, hat der Schäfer einen Tierarzt informiert und die Tierkörperbeseitigung in Malchin beauftragt. Auffallend ist, dass der Schäfer am Tag zuvor bereits fünf Muttertiere und 16 Lämmer durch einen Wolfsriss verloren hatte. Dieser Vorfall ereignete sich auf einer anderen Wiese im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Der Schäfer hat den Wolfsriss beim Wolfs-Monitoring des Landes Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. Die genaue Todesursache der Schafe zwischen Drosedow und Zarnekla bleibt derzeit unklar.

Wölfe in Deutschland: Situation und Rückkehr

Die Bedenken über Wölfe sind nicht unbegründet, denn diese Tiere haben in den letzten Jahren ihren Bestand in Deutschland kontinuierlich erhöht. Deutschland gilt als eines der ursprünglichen Verbreitungsgebiete des Eurasischen Wolfs (Canis lupus lupus), der im 18. Jahrhundert in den meisten Regionen des Landes ausgerottet wurde. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trat die Rückkehr von Wölfen durch Zuwanderung auf. 2000 wurde in Sachsen erneut eine Wolfsreproduktion nachgewiesen.

Laut Wikipedia nimmt der Wolfbestand in Deutschland seit 2005 exponentiell zu. Im Jahr 2019 wurden mindestens 275 bis 301 erwachsene Wölfe erfasst. Diese Entwicklung führt zu Konflikten zwischen Naturschutzinteressen und der Landwirtschaft. Zwischen 2002 und 2019 wurden in Deutschland rund 10.000 Nutztiere, vor allem Schafe und Ziegen, durch Wölfe verletzt oder getötet. In den letzten Jahren hat sich die rechtliche Situation verändert: Im Dezember 2019 wurde ein Gesetz verabschiedet, das den Abschuss von Wölfen zum Schutz von Weidetieren erleichtert. Im April 2023 wurde eine Regelung beschlossen, die diesen Prozess beschleunigt.

Schutzmaßnahmen und gesellschaftliche Spannungen

Um den bäuerlichen Betrieben entgegenzukommen, bieten die Bundesländer Ausgleichszahlungen für gerissene Weidetiere sowie finanzielle Unterstützung für Herdenschutzmaßnahmen an. Trotz dieser Initiativen bleibt die Rückkehr der Wölfe ein gesellschaftlich umstrittenes Thema. Laut einer Studie des WWF wurden in den letzten zwei Jahrzehnten viele Angriffe auf Nutztiere dokumentiert, was die Spannungen zwischen Naturschützern, Landwirten und der Öffentlichkeit verstärkt hat.

Der aktuelle Fall in Vorpommern zeigt die damit verbundenen Herausforderungen auf. Während die Wölfe zunehmend in das Bewusstsein der Bevölkerung treten, bleibt die Frage, wie Mensch und Tier in einem schützenswerten ökologischen Gleichgewicht koexistieren können.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
www.wwf.de
Referenz 3
de.wikipedia.org
Quellen gesamt
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