
Die Veröffentlichung der Liste der „Highly Cited Researchers“ ist in der wissenschaftlichen Gemeinschaft ein bedeutendes Ereignis. Clarivate hat dieses Jahr 6.636 Forscherinnen und Forscher aus über 1.200 Institutionen in 59 Ländern identifiziert, die durch ihre Arbeit einen signifikanten Einfluss auf ihre jeweiligen Forschungsgebiete ausüben. Diese Auswahl steht im Rahmen einer jährlich wiederkehrenden Analyse, die darauf abzielt, die meistzitierten Artikel zu erkennen, wobei Zitationen in Patenten ebenfalls berücksichtigt werden. Im Jahr 2024 werden diese Forscher diversifiziert über zahlreiche Fachgebiete hinweg ausgezeichnet, wobei die Liste durch qualitative Analysen und Expertenurteile verfeinert wird, auch wenn die genauen Kriterien nicht offengelegt werden. Technische Universität Berlin berichtet, dass für die Erstellung dieser Liste spezifische Filter eingesetzt werden, um Hyper-Autorenschaft und übermäßige Selbstzitation zu erkennen.
In Deutschland sticht die Technische Universität Berlin mit fünf genannten Forschenden hervor. Prof. Dr. Steve Albrecht, mit Fokus auf Perowskit-Solarzellen und Abteilungsleiter am Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie Berlin, ist einer dieser herausragenden Wissenschaftler. Prof. Dr. Gunnar Luderer, ein Experte für globale Energiesystemanalysen am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, und Prof. Dr. Klaus-Robert Müller, Direktor des Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD), der sich auf maschinelles Lernen spezialisiert hat, sind ebenfalls auf der Liste verzeichnet. Weitere Namen sind Prof. Dr. Peter Strasser, der sich mit elektrochemischer Katalyse, Energie und Materialwissenschaften beschäftigt, und Prof. Dr. Arne Thomas, stellvertretender Sprecher des Exzellenzclusters UniSysCat und spezialisiert auf Funktionsmaterialien.
Globale Verteilung der Auszeichnungen
Die führende Nation unter den ausgezeichneten Forschern bleibt die USA mit 2.507 Auszeichnungen, was 36,4 % des globalen Anteils ausmacht. Dennoch ist ein Rückgang von 43,3 % seit 2018 zu verzeichnen. Mainland China folgt mit 1.405 Auszeichnungen und hat seine Anzahl seit 2018 mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung wird durch Institutionen wie die Tsinghua University unterstützt, die den vierten Platz mit 92 Auszeichnungen belegt. Auch die National Institutes of Health sind mit 90 Auszeichnungen stark vertreten. Dies verdeutlicht den dynamischen Einfluss chinesischer Forschung auf internationaler Ebene.
Die Liste umfasst darüber hinaus Forscher aus verschiedenen Disziplinen, darunter Pharmazie, Biotechnologie, Solarenergie und Informationstechnologie. Solche datenbasierten Auszeichnungen reflektieren nicht nur individuelle Erfolge, sondern auch institutionelle Anstrengungen, die auf eine exzellente Forschungskultur hinzielen. Besonders bemerkenswert ist, dass 85,4 % der ausgezeichneten Forscherinnen und Forscher aus nur zehn Ländern stammen, während 74,4 % aus den fünf führenden Nationen kommen.
Österreichs Beitrag zur Forschung
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zählt 28 ihrer Mitglieder zu den weltweit meistzitierten Forschenden. Diese Zahl verdeutlicht die Bedeutung und den Einfluss der wissenschaftlichen Gemeinschaft in Österreich. Insbesondere die ÖAW hat mit 16 unter den **Highly Cited Researchers** eine überdurchschnittliche Quote, trotz der Tatsache, dass nur 2 % der in Österreich tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der ÖAW beschäftigt sind. Dies illustriert die Effizienz und die hohe Forschungsqualität an dieser Institution. ÖAW betont, dass die Rangliste die Zitierungsfrequenz in unterschiedlichen Fachgebieten berücksichtigt, was als Maß für die wissenschaftliche Relevanz gilt.
Für eine detaillierte Einsicht in die Liste der bedeutenden Forscher der ÖAW sind hier einige Namen aufgeführt:
Forscher/in | Fachgebiet |
---|---|
Markus Aspelmeyer | Physik |
Emmanuelle Charpentier | Cross-Field |
Robert S. Langer | Biologie und Biochemie |
Anton Zeilinger | Physik |
Peter Zoller | Physik |
Insgesamt zeigt die Liste, wie der Austausch und die Zusammenarbeit in der Forschung über nationale Grenzen hinweg an Bedeutung gewinnen. Die Anerkennung von hochzitierten Forschern reflektiert die zunehmend interdisziplinäre und globale Natur moderner Wissenschaft.