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Timo Holstein: Der Retter der Musikfestivals im Donnersbergkreis?

Timo Holstein, ein Eventmanager aus Kirchheimbolanden, plant für den Sommer 2024 ein großes Musik-Event mit Michael Schulte und Nico Santos. Trotz Herausforderungen der Pandemie zeigt er Optimismus für die Zukunft der Veranstaltungswirtschaft.

Im Sommer 2024 soll die Veranstaltung „Arena“ mit den Musikstars Michael Schulte und Nico Santos in Kirchheimbolanden stattfinden. Mehr als 5000 Menschen werden erwartet. Das Event stand jedoch laut Timo Holstein, dem Eventmanager hinter der Initiative, kurz vor dem Abbruch. In einem Interview mit Der Rheinpfalz äußert er seine Bedenken über die aktuelle Lage der Veranstaltungskultur.

Holstein hat als Inhaber der Eventmanagement-Firma „EigenArtevents“ die turbulente Entwicklung der Veranstaltungswirtschaft hautnah erlebt. Er betrachtet die gegenwärtige Situation als schwierig, vor allem im Hinblick auf die Rückkehr zu Open-Air-Events und Musikfestivals, die in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind. Obwohl Holstein über viele Ideen verfügt, um zukünftige Events zu realisieren, bleibt er skeptisch.

Die Auswirkungen der Pandemie

Die Veranstaltungsbranche wurde durch die COVID-19-Pandemie besonders hart getroffen. Bereits ab Februar 2020 zerbrach das bundesweite Messegeschäft, und ein Veranstaltungsverbot bis zum 31. August führte zu massiven Stornierungen. Den Berichten von Wochenblatt-Reporter zufolge brach das Vermiet- und Booking-Geschäft um 100 Prozent ein, was zu einem massiven Verlust von über 65 Open-Air-Festivals in Deutschland führte.

Timo Holstein spricht auch über den enormen Aufwand, der mit der juristischen Prüfung der abgesagten Veranstaltungen verbunden ist. Es wird angemerkt, dass keine Versicherungen die speziellen Risiken der Pandemie abdecken und dass sich das Vertragswesen in Zukunft fundamental ändern wird. Aufgrund dieser Unsicherheit stehen viele Dienstleister und Partner vor existenziellen Herausforderungen.

Der Weg zur Normalität?

Die Rückkehr zur Normalität wird als langwierig und ungewiss eingeschätzt. Holstein erwartet, dass der Neustart nicht vor 2021 erfolgen kann. Er betont zudem, dass der politische Diskurs und Lobbyarbeit nötig sind, um die Eventbranche zu unterstützen. Initiativen wie die bundesweite Aktion „NIGHT OF LIGHT“ im Juni 2020, bei der über 1000 Betriebe beteiligt waren, um auf die Situation in der Veranstaltungsbranche aufmerksam zu machen, stellen kleine Lichtblicke dar.

Um die Zukunft der Musikfestivals in Deutschland zu beleuchten, wurde im November 2023 die erste großangelegte Studie in Auftrag gegeben, die durch die Initiative Musik sowie die Bundesstiftung LiveKultur unterstützt wird. Das Forschungszentrum „C:POP“ der Universität Paderborn ist offizieller Partner dieser Studie, die bis August 2024 dauern soll. Durch Online-Befragungen und Expert*innen-Interviews sollen strukturelle, ökonomische und soziale Aspekte der Musikfestivals erfasst werden. Dies könnte entscheidende Erkenntnisse zur Verbesserung der Festivalorganisation und -struktur liefern, so die Informationen von der Universität Paderborn.

Timo Holsteins Beitrag zur Rückkehr der Musikstars und Events in Deutschland scheint somit sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance darzustellen. Die Branche steht vor der Notwendigkeit, sich neu zu erfinden, während gleichzeitig die Schaffenskraft der Eventmanager und die Unterstützung der Politik entscheidend sind.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 2
www.wochenblatt-reporter.de
Referenz 3
kw.uni-paderborn.de
Quellen gesamt
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