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Thyssenkrupp Stahl: Zerschlagung von 5.000 Jobs steht bevor!

Thyssenkrupp Steel plant in Duisburg is set for major restructuring as management engages with employee representatives. Roadmap outlines potential job cuts and site closures by 2030.

Die Zukunft der Stahlsparte von Thyssenkrupp steht vor gravierenden Veränderungen. Das Unternehmen plant umfassende Umstrukturierungen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. In diesem Zusammenhang sind erste Informationsrunden zwischen dem Management und den Arbeitnehmervertretern vorgesehen, die als entscheidender Schritt zur Gestaltung des Umbaus betrachtet werden. Der Hauptsitz von Thyssenkrupp ist in Essen, während die Stahlsparte ihren Sitz in Duisburg hat. Aktuell sind dort rund 27.000 Mitarbeiter beschäftigt, die in einem Betrieb arbeiten, der unabhängig vom Mutterkonzern operieren soll. Geplante Maßnahmen umfassen unter anderem die Schließung eines Standorts, was etwa 600 Arbeitsplätze betreffen würde. Bis zum Jahr 2030 sollen insgesamt rund 5.000 Stellen abgebaut werden, wobei angestrebt wird, dies möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen zu erreichen. Weitere 6.000 Stellen könnten durch Ausgliederungen oder Verkäufe wegbrechen.

In den anstehenden Gesprächen wird von der IG Metall vehement gefordert, dass sowohl betriebsbedingte Kündigungen als auch Standortschließungen ausgeschlossen werden. Laut Jens Schulte, dem Finanzvorstand von Thyssenkrupp, sind diese Verhandlungen nicht nur für die eigenen Mitarbeiter von Bedeutung, sondern spielen auch eine zentrale Rolle in den Gesprächen mit dem tschechischen Energieunternehmen EPCG, dessen Eigentümer, der Milliardär Daniel Kretinsky, bereits 20 Prozent an Thyssenkrupp hält.

Verantwortungsvolle Transformation

Die Stahlsparte von Thyssenkrupp steht im Kontext einer umfassenderen Diskussion um die Transformation der Stahlindustrie in Deutschland. Eine Studie von Oliver Wyman und IW Consult, die im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Stahl erstellt wurde, hebt die entscheidende Rolle der Stahlindustrie für die gesamtwirtschaftliche Resilienz und das industrielle Netzwerk hervor. Die deutsche Stahlindustrie trägt mit etwa 23% (1.717 Milliarden Euro) zum Produktionswert und 12% (5,5 Millionen) zu den Arbeitsplätzen in der Gesamtwirtschaft bei. Diese Zahlen verdeutlichen die fundamentale Bedeutung der Branche und die Notwendigkeit einer erfolgreichen Transformation, um die Klimaziele zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Allerdings zeigen die Ergebnisse der Studie auch eine zunehmende Skepsis gegenüber einer erfolgreichen Transformation aus der Sicht der Stahlindustrie-Kunden. Nur 14% der Unternehmen erwarten, dass eine Transformation bis 2035 gelingt. Die Herausforderungen liegen nicht nur in der Anpassung der Produktionsprozesse, sondern auch in der Bewältigung hoher Energiepreise und der Sicherstellung einer stabilen Verfügbarkeit. Dies sind wesentliche Punkte, die auch die Verhandlungen zwischen Thyssenkrupp und seinen Arbeitnehmervertretern beeinflussen könnten.

Die Rolle der IG Metall

Die IG Metall kündigt an, erst Verhandlungen zu führen, wenn zumindest Grundsatzfragen geklärt und die genannten Ausschlüsse von Kündigungen und Schließungen festgelegt werden. Diese Forderungen sind nicht nur im Sinne der Arbeitnehmer, sondern stehen auch im Kontext der wirtschaftlichen Stabilität, die durch die Stahlindustrie für den industriellen Mittelstand gewährleistet wird. Angesichts der Tatsache, dass 70% des Stahlbedarfs in stahlintensiven Industrien von deutschen und europäischen Herstellern gedeckt wird, ist der Standort Deutschland für die Branche von zentraler Bedeutung.

Die Gespräche über die Zukunft von Thyssenkrupp Steel sind demnach nicht nur entscheidend für die Mitarbeiter, sondern auch für die gesamtwirtschaftliche Situation der Stahlindustrie in Deutschland. Die Entwicklungen in den kommenden Wochen werden zeigen, wie es mit Thyssenkrupp weitergeht und welche konkreten Schritte in dieser kritischen Phase unternommen werden.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
www.sueddeutsche.de
Referenz 3
www.wvstahl.de
Quellen gesamt
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