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Windkraft in Thüringen: Aufstieg, Widerstand und neue Herausforderungen!

Am 3. März 2025 hat Thüringen 867 Windkraftanlagen, die 68% erneuerbare Energien erzeugen. Widerstände und neue politische Ziele prägen die Debatte um den Windkraftausbau in der Region.

Auf dem Reitenberg bei Bischofroda, in Westthüringen, thront die Windkraftanlage WK 23-4-75 als Beispiel für den wachsenden Ausbau der Windkraft in der Region. Dies ist eine von insgesamt 867 Windkraftanlagen in Thüringen, die zusammen eine beeindruckende Stromproduktion von 1.833 Megawatt erreichen. Erneuerbare Energien spielen eine zentrale Rolle im Energiemix des Bundeslandes. Laut MDR stammen bereits 68 Prozent der Energie in Thüringen aus diesen nachhaltigen Quellen, wobei Windkraft alleine 54,4 Prozent ausmacht.

Der politische Wille für den Ausbau der Windkraft lieferten in den letzten zehn Jahren die Parteien Die Linke, SPD und Grüne, die gemeinsam die Landesregierung stellten. Diese politischen Akteure haben maßgeblich zur Entwicklung der Windkraftinfrastruktur beigetragen. Dennoch bringt der Bund eine Herausforderung mit sich: Thüringen wird angehalten, 2,2 Prozent seiner Landesfläche als Vorranggebiete für Windkraftanlagen auszuweisen. Aktuell werden nur 0,8 Prozent als solche ausgewiesen.

Widerstand gegen Windkraft

Trotz der positiven Entwicklung trifft der Ausbau auf Widerstand. Anwohner befürchten Lärm und Beeinträchtigungen, während spezielle Landesgesetze zusätzliche Anforderungen für Windkraftanlagen im Wald stellen. Die neu gebildete Landesregierung, bestehend aus CDU, BSW und SPD, plant, an den bestehenden Regelungen festzuhalten. Thomas Gottweiss von der CDU äußert den Wunsch nach einer Korrektur der Flächenziele, nachdem die derzeitige Bundesregierung im Amt war, und plädiert für Erzeugungsziele, die sich an den regionalen Bedarfen orientieren.

In diesem neuen politischen Rahmen setzt die CDU auch auf ein Konzept namens Re-Powering. Dabei werden alte Windkraftanlagen durch moderne und effizientere Modelle ersetzt, um die Effizienz zu steigern und gleichzeitig die ökologischen Auswirkungen zu optimieren.

Ökologische Bedenken und Risiken

Die Debatte über die Windkraft wird durch ökologische Bedenken ergänzt. Kritiker verweisen auf mögliche Gefahren für Vögel und Insekten, die in der Umgebung von Windkraftanlagen leben. Eine Untersuchung, die von der Thüringer Umweltbehörde veröffentlicht wurde, zeigt, dass viele Insekten aufgrund von landwirtschaftlichen Praktiken und dem Insektensterben, das durch Ackergifte und die Versiegelung von Flächen verursacht wird, in der Nahrungskette fehlen. Zudem werden Windkraftanlagen im Vergleich zu anderen menschlichen Aktivitäten, wie Verkehr und Landwirtschaft, als weniger gefährlich für die Vogelpopulationen eingestuft.

Die EU-Kommission hat außerdem darauf hingewiesen, dass die größte Bedrohung für Greifvögel von Giftködern ausgeht, was ein ernsthaftes Problem darstellt. Die illegale Vergiftung zur Bekämpfung von Raubtieren sowie die Gefährdung durch Pestizide sind weitere Herausforderungen, die in Bezug auf den Naturschutz beachtet werden müssen.

Die Planung neuer Windkraftanlagen muss dabei strengen Vorgaben unterliegen. Der Thüringer Windenergieerlass aus dem Jahr 2016 definiert sowohl harte als auch weiche Tabuzonen zum Schutz der Natur. Besonders geschützte Gebiete wie der Nationalpark Hainich sowie andere Naturschutzgebiete und Natura 2000 Bereiche sind in der Regel von der Windkraftplanung ausgeschlossen. In bestimmten Naturparks und Landschaftsschutzgebieten können jedoch unter bestimmten Bedingungen Vorranggebiete für Windkraft genehmigt werden.

Die Verantwortung für die Einhaltung dieser Regelungen liegt weiterhin bei den regionalen Planungsgemeinschaften. In der aktuellen Diskussion über die Zukunft der Windkraft in Thüringen wird deutlich, dass ein Gleichgewicht zwischen ökologischen Erfordernissen und dem Bedarf an erneuerbarer Energie gefunden werden muss.

Referenz 1
www.mdr.de
Referenz 3
umwelt.thueringen.de
Quellen gesamt
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